Die Fertigstellung der Autobahn 72 zwischen Chemnitz und Leipzig rückt immer näher. Seit 15. Juli ist die Autobahn erstmalig seit ihrem Baubeginn 2003 komplett befahrbar, also auch auf dem letzten Bauabschnitt zwischen Rötha und Leipzig. Zwar nur einspurig, aber nach 20 Jahren Bauzeit hatten Pendler schon nicht mehr daran geglaubt. Der letzte Abschnitt ist mit Tempolimit 60 in Richtung Leipzig einspurig geöffnet. Im Winter würden noch Markierungen gesetzt und danach wäre die Spur in Leipziger Richtung komplett fertig, erklärte der Projektleiter Eric Winter am Montag.
Ministerpräsident Kretschmer machte die Bedeutung der A72 noch einmal deutlich: "Wir haben Chemnitz, Dresden, Leipzig und die umliegenden Regionen wie Bayern als großes Automobilland. Da war es vollkommen klar, dass es diese Straße braucht."
Bis 2026 soll auch die zweie Spur fahrttüchtig sein
Das Langzeitprojekt wird zur Freude der Pendler und Pendlerinnen einen enormen Schritt weiterkommen. Ende 2026 soll dann die zweite Fahrbahn eingeweiht und die 62 Kilometer lange Autobahn, die sich seit 2003 im Bau befindet, endlich vollends fertiggestellt werden. 2019 wurde die Autobahn von Borna nach Rötha bereits eröffnet.
Die Bauarbeiten werden noch bis mindestens 2028 andauern, aber ab 2026 soll auch die zweite Spur in Richtung Chemnitz endlich fertiggestellt werden, sodass die Autofahrenden endlich zwischen den beiden Großstädten düsen können. Die letzten beiden Baujahre bis 2028 würden noch Bauarbeiten in Richtung Lärmschutz abgeschlossen werden.
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Neubau der A72 an der Anschlussstelle Rötha von oben. Foto: Adobe Stock
Schwierige Böden durch Tagebau
Die Arbeiten am letzten Abschnitt stellen die Bauherren vor besondere Herausforderungen, da mehr als 80 Prozent der Strecke auf früheren Tagebaugelände verläuft. Der locker aufgeschüttete Boden muss zunächst stabilisiert und verdichtet werden. Die B95 wird nach der Fertigstellung der A72 zwischen Rötha und Espenhain dann wieder auf zwei Spuren zurück gebaut und erhält einen Radweg von acht Kilometern.
Gesamtkosten von mehr als 470 Millionen Euro
Kostenmäßig könne man sich nicht an die Schätzungen von 2017 halten, da seit der Pandemie die Preise stetig steigen. "Aktuell sind wir bei genehmigten Kosten von 240 Millionen Euro", sagte Winter. Es könne allerdings noch teurer werden, beispielsweise durch Lieferengpässe. Die Gesamtkosten des Abschnitts zwischen Chemnitz und Leipzig wurden mit 470 Millionen Euro zu Baubeginn beziffert. Diese dürfte bis 2026 deutlich höher ausfallen.
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