Seine ersten beiden Kino-Auftritte erwirtschafteten zusammen über 1,3 Milliarden US-Dollar. Nach den Flops von "Morbius" (2022) und "Madame Web" (2023) soll er das Superhelden-Franchise von Sony jetzt wieder zurück in die Erfolgsspur bringen: Venom, der schleimige schwarze Alien-Parasit, der es sich im Körper von Tom Hardy alias Eddie Brock gemütlich gemacht hat, bittet ein weiteres Mal zum Tanz. Oder besser, ein letztes Mal. Und wirklich "gemütlich" ist in "Venom: The Last Dance" eigentlich auch nichts mehr.

Außerdem neu im Kino: Pedro Almodóvars preisgekröntes neues Melodrama "The Room Next Door" mit Julianne Moore und Tilda Swinton sowie "Woodwalkers", eine (erste) Verfilmung der gleichnamigen Jugendbuch-Reihe von Katja Brandis.

Venom: The Last Dance

Der außerirdische "Symbiont" Venom und sein menschlicher Wirt Eddie gingen bisher stets gemeinsam durch dick und dünn, auch wenn Eddie sich immer wieder nach Leibeskräften dagegen wehrte. Werkzeug sein für eine blutrünstige Alien-Lebensform, die Menschen gerne den Kopf abbeißt - damit konnte sich Journalist Eddie nie anfreunden. Jetzt stehen die Zeichen allerdings endgültig auf Abschied. "Venom: The Last Dance" wird der voraussichtlich letzte Film dieses speziellen Buddy-Gespanns sein - "das epische Finale".

Passend dazu hat Kelly Marcel, die auch Regie führte, gemeinsam mit Tom Hardy ein Drehbuch mit genretypischem Alles-oder-nichts-Szenario entwickelt. Auf der Erde waren Eddie und Venom schon vorher dauerhaft auf der Flucht, jetzt kommt auch noch eine Bedrohung aus einer anderen Welt hinzu. "Mein Zuhause hat uns aufgespürt", knurrt Venom in Zwiesprache mit Eddie, und jetzt macht Superschurke Knull Jagd auf die beiden. Sollte es nicht gelingen, diese finstere Macht (also noch finsterer als Venom selbst) aufzuhalten, "wird alles ein Ende haben".

"Venom: The Last Dance" gilt als großes Prio-Projekt in Sonys "Spider-Man Universe" (SSU), für die Produktion wurde ein Budget von etwa 110 Millionen Dollar bereitgestellt. Der Cast um Tom Hardy wird unter anderem von Rhys Ifans und Juno Temple ergänzt. Zudem ist Chiwetel Ejiofor ("12 Years a Slave") in der Rolle des Rex Strickland zu sehen - auch dieser Strickland, der für das Militär arbeitet, will Venom unbedingt aufspüren und einfangen ...

The Room Next Door

"Der Schnee fiel herab, schwebte lautlos durch das Universum. Und lautlos fiel er auf all die Lebenden und Toten", haucht eine Agonie-geplagte Frauenstimme. - Der kleine Auszug dürfte schon ausreichen, um zu verdeutlichen: Ein Film für die breite Masse, ein Popcorn-Spektakel für Blockbuster-Fans ist das hier nicht. Sondern: echte Filmkunst. Der spanische Produzent, Autor und Regisseur Pedro Almódovar ("Alles über meine Mutter", "Volver") gilt schon lange als einer der begnadetsten Kreativen der internationalen Filmbranche. Mit "The Room Next Door" ist dem Kritikerliebling mal wieder ein großer Wurf gelungen.

Almódovar drehte bislang meist auf Spanisch und das bevorzugt mit spanischen Darstellerinnen und Darstellern. Antonio Banderas, Penélope Cruz und Javier Bardem standen mehrfach für den Goya-, Golden-Globe- und Oscargewinner vor der Kamera. Mit "The Room Next Door", einer Adaption des Romans "What Are You Going Through" von Sigrid Nunez, präsentiert er nun seinen ersten englischsprachigen Film. Was auch bei der Besetzung ganz neue Möglichkeiten eröffnet: Für die beiden Hauptrollen verpflichtete er mit Julianne Moore und Tilda Swinton zwei absolute A-Stars aus Hollywood.

"The Room Next Door", das ist die Geschichte von zwei Freundinnen, die sich nach gemeinsamen Journalismus-Lehrjahren irgendwann aus den Augen verloren haben und die dann auf schicksalhafte Weise wieder zusammenfinden. Es wird eine intensive Zeit, denn jenseits der neu aufblühenden Freundschaft gestaltet sich dieses Hochglanz-Melodrama auch als anspruchsvolle philosophische Abhandlung über das Leben und den Tod - also die größten Themen, die man überhaupt in einem Kinofilm anpacken kann. Mit dem Goldenen Löwen gewann "The Room Next Door" bei den Filmfestspielen in Venedig zuletzt bereits den Hauptpreis.

Woodwalkers

Die Cover zieren jugendliche Gesichter, halb Mensch, halb Tier, beim ersten Band ist es eine Mischung aus Teenager-Junge und Raubkatze: Wer sich öfter mal in Buchhandlungen aufhält, hat die "Woodwalkers"-Romane bestimmt schon einmal gesehen. Zumal sie in der Regel auch recht prominent ausgestellt werden. Seit 2016 veröffentlicht Katja Brandis (Pseudonym für Sylvia Englert) regelmäßig neue Geschichten aus der Reihe, die auch schon wiederholt in der "Spiegel"-Bestsellerliste für Jugendbücher landeten. In 22 Sprachen wurden die Fantasy-Erzählungen bereits übersetzt - und ab sofort treiben die "Woodwalkers" auch auf der Kinoleinwand ihr Unwesen.

Die "Woodwalkers" (inzwischen gibt es auch eine Parallel-Reihe mit "Seawalkers") werden auch als "Gestaltwandler" bezeichnet: Es handelt sich dabei um Menschen, die sich in bestimmte Tiere verwandeln können. So wie Carag (Emile Chérif) zum Beispiel, der Junge vom ersten "Woodwalkers"-Buchcover. Carag stammt aus den Rocky Mountains und kann sich in einen Puma verwandeln. An einer geheimen Woodwalker-Schule freundet er sich unter anderem mit einem Bison-Jungen und einem Rothörnchen-Mädchen an. Gemeinsam sollen sie lernen, ihre besonderen Fähigkeiten richtig einzusetzen.

Erfolgreiche Jugendbuch-Reihen zwischen Fantasy und Abenteuer, die fürs Kino adaptiert werden - das hat es in den letzten Jahren viele Male gegeben, allerdings kamen die meisten dieser Produktionen aus dem englischsprachigen Raum ("Harry Potter", "Twilight", "Tribute von Panem"). Bei "Woodwalkers" hingegen wurde auf Deutsch gedreht - unter anderem in Bayern, Tirol und im Harz. Oliver Masucci, Hannah Herzsprung, Lucas Gregorowicz und Martina Gedeck sind in Nebenrollen dabei, Damian John Harper führte Regie. Zwei weitere "Woodwalkers"-Filme sind bereits in Planung.