Der erste Teil war ein Überraschungserfolg: Mit "Joker" landete Regisseur Todd Phillips einen veritablen Kino-Hit, für Hauptdarsteller Joaquin Phoenix gab es den Oscar. Die Comicverfilmung übertraf alle Erwartungen: Anders als es bei der Verfilmung von Comicvorlagen üblich war Phillips' Film nicht als Blockbuster angelegt, sondern als düsteres Drama, dem Martin Scorseses Klassiker "Taxi Driver" (1977) als Vorbild galt. Ein Comicbösewicht im Arthaus-Gewand? "Joker" wurden keine besonders starken Zahlen an den Kinokassen vorausgesagt. Es kam anders: Schon am ersten Wochenende spielte der Film 96 Millionen US-Dollar ein.
Nun ist die Fortsetzung angelaufen. Und wieder gehen Todd Phillips und sein Team ein kreatives Wagnis ein: "Joker: Folie à Deux" wagt den Spagat zwischen zwei sehr unterschiedlichen Genres: Halb Action-, halb Musicalfilm erzählt Philllips hier die derangierte Liebesgeschichte zwischen dem Joker und seiner Verehrerin Harley Quinn. Letztere wird dargestellt von Lady Gaga, die im Film neue Interpretationen alter Musical-Klassiker wie "That's Entertainment" oder "Get Happy" zum Besten gibt.
Durchwachsene Kritiken, enttäuschte Fans
Diesmal jedoch scheint das Wagnis nicht aufzugehen: Nicht einmal die Hälfte des Vorgängerfilmes konnte "Joker: Folie à Deux" an seinem ersten Wochenende einspielen - sowohl in den USA als auch in Deutschland, wo der Familienfilm "Die Schule der magischen Tiere 3" auf den zweiten Platz der Kinocharts verwiesen wurde. In den USA spielte der Film lediglich 40 Millionen US-Dollar ein. Die Erwartungen lagen bei bis zu 60 Millionen US-Dollar.
Schon jetzt muss die Fortsetzung die Last mit sich tragen, als Flop zu gelten. Die ersten Kritiken des Filmes nach der Premiere beim Venice Film Festival fielen bereits durchwachsen aus. Die Fans sehen das wohl ähnlich: Sie verpassten dem Werk die Durchschnittsnote D: in den USA die zweitschlechteste mögliche Bewertung. Dieses harte Urteil hat das Kinopublikum noch nie über eine Comicverfilmung gefällt.
In anderen Ländern läuft der zweite "Joker"-Film jedoch besser an. Insgesamt spielte er außerhalb der USA 81,1 Millionen US-Dollar ein. Weltweit wurde mit Einnahmen von 121,1 Millionen US-Dollar gerechnet.