In-Game-Werbung in Vollpreistiteln: Wagt EA erneut den Tabubuch?

EA Games Nichts dazu gelernt? Obwohl es für Spielefans kaum ein größeres rotes Tuch gibt, spielt EA offenbar erneut mit dem Gedanken, In-Game-Werbung auch in Vollpreistiteln zu platzieren.

Werbung in Vollpreis-Spielen von EA gibt es bereits. Doch die Bandenwerbung in "EA Sports FC24" oder "F1 2024" fällt nicht unangenehm auf, weil sie sogar die authentische Atmosphäre im Stadion oder an der Rennstrecke unterstützt. Doch offenbar plant der Publisher auch Werbemaßnahmen in Vollpreistiteln, die deutlich weniger subtil daherkommen.

Das Gerücht kam auf, weil EAs CEO Andrew Wilson in einer Telefonkonferenz mit Analysten geäußert haben soll, dass das Unternehmen aktuell an der nächsten Generation von In-Game-Werbung arbeiten würde. Interne Teams wären schon im Einsatz, um innovative Möglichkeiten von Werbeplatzierungen in AAA-Spielen auszuloten. Andrew Wilson sieht das Thema offenbar als einen potenziellen Wachstumstreiber. Zwar versprach er, die Implementierung von Werbung würde "mit Bedacht" geschehen, doch für die Spieler-Community handelt es sich um einen Tabubruch.

Die Kontroverse ist nicht neu

In Free-to-Play-Games wird Werbung als Finanzspritze für die Macher von den Spielern geduldet. Aber Werbung in Spielen, für die Gamer viel Geld bezahlen? Was die Spieler-Community von In-Game-Werbung hält, ist bekannt: Kaum ein anderes Thema hat so viel Shitstorm-Potenzial. Alle Jahre wieder taucht dieses Schreckgespenst wieder auf. Den letzten Ärger handelte sich EA ein Jahr davor ein, als man das Spielgeschehen in "UFC 4" mit großflächiger Werbung unterbrechen wollte.

Bis dato beugte sich EA am Ende stets dem Druck der aufgeregten Kundschaft. So versprach der Publisher noch 2021, keine Werbung mehr in seinen AAA-Games zu zeigen. Die aktuellen Aussagen von Andrew Wilson allerdings scheinen dem zu widersprechen. Es bleibt abzuwarten, wie weit EA bei der Umsetzung dieser neuen Strategie geht und wie viel Fingerspitzengefühl das Unternehmen bei dem sensiblen Thema zeigt. Sicher ist: Die Reaktion der Community wird davon abhängen, ob sich die Gamer in ihrem Spielerlebnis gestört fühlen.

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