Mit der detaillierten Vorstellung der PlayStation 5 Pro auf dem firmeneigenen YouTube-Kanal wollte Sony die Vorfreude auf das kommende Upgrade der Konsole befeuern. Der Schuss ging allerdings nach hinten los.
Der Preis ist zu hoch - so das Fazit vieler Gamer über die Kostenpolitik von Sony hinsichtlich der PlayStation 5 Pro. Sie soll in der Basisversion rund 800 Euro kosten. Teuer genug, doch fehlt dann immer noch ein Standfuß und ein Laufwerk. Ersterer kostet 20 Euro zusätzlich. Wer die Variante mit Laufwerk wünscht, bezahlt 120 Euro extra dafür - und kommt in Summe damit auf 940 Euro. Der Makel mit dem deutlichen Aufpreis für die Version mit Laufwerk ist Gamern ein Dorn im Auge, die argumentieren: Mit der Pro-Reihe wende sich Sony an ambitionierte Spieler, die erfahrungsgemäß neben digitalen Spielen auch noch viele Titel auf Disks nutzen. Journalist und Games-Insider Tom Henderson spielte auf X auf einen weiteren PlayStation-Werbeslogan an: "Play has no Limits. Doch, verdammt noch mal - und dieses Limit liegt bei 700 Dollar!"
Nicht nur Spieler sind frustriert. Auch die internationale Presse nennt den Preis für die Pro-Variante der PS5 "schockierend" ("Kokatu"). Der X-Account "Does it Play?" schreibt; "800 Euro. Kein Standfuß. Kein Laufwerk. Wir wussten, dass dieser Reveal schlecht ausgehen könnte, aber uiuiui - das ist eine gigantische Enttäuschung von Sony."
Neidisch könnten die europäischen User zudem auf PlayStation-Fans in den USA sein. Dort kostet die PS5 nach aktuellem Stand maximal umgerechnet 720 Euro, in US-Bundesstaaten mit geringerem Mehrwehrtsteuer-Satz sogar noch weniger.
Und die inneren Werte?
Um die Vorzüge der aufgepeppten Technik an Bord der kommenden Pro-Variante der PS5 zu veranschaulichen, wurden in dem offziellen Video per Split-Screen Spielszenen aus diversen Games (u.a. "The Last of Us 2" und "Ratchet & Clank Rift Apart") in der klassischen PS5-Version sowie in der Pro-Variante nebeneinander gezeigt. Viele User sahen, dass sie (fast) nichts sahen: Die Unterschiede bei der grafischen Qualität wurden als recht marginal eingestuft. Möglicherweise würde man diese allerdings in einem direkten Vergleich an Monitoren besser wahrnehmen als in einem YouTube-Video, so die Hoffnung. Dennoch machen sich viele User mit Memes darüber lustig, wie schwer es ist, Unterchiede in der Grafik zu erkennen.
Eine weitere Frage bleibt: Lohnt sich das Bindeglied zwischen den Generationen überhaupt? Will heißen: Sollte man in die PS5 Pro investieren, obwohl der technische Sprung kleiner ausfällt als gedacht? Oder sollte man abwarten bis zur komplett neuen, sechsten Generation der PlayStation? Wann die auf den Markt kommt, ist allerdings noch völlig offen.
Auch von der Technik sind nicht nur User, sondern auch manche Medien enttäuscht, seit Sony erste PS5 Pro-Fakten vorstellte. Die Redaktion von "GamePro" beispielsweise fragt sich, warum kein DualSense 2.0 Controller inklusive ist. Kotaku erwähnt versöhnlich "GTA VI" als möglichen Heilsbringer für die neue Pro-Variante: "Die PS5 Pro könnte sich als einzige Möglichkeit erweisen, das Spiel mit einer stabilen Frame-Rate über 30 zu zocken." Immerhin soll die Konsole laut Sony eine Leistungsfähigkeit von 33,5 Teraflops erreichen - und damit fast das Dreifache der PS5.
PS5 Pro Technische Präsentation