Puppen und Puppenstuben der Berliner Sammlerin Anne Kamratowski sind ab dem 21. November in der neuen Ausstellung "Bürgerliche Welt in Klein" im Wasserschloß Klaffenbach zu sehen.
Zurück in die Vergangenheit
Die in Berlin geborene Unternehmerin und Sammlerin erforscht seit 50 Jahren leidenschaftlich die Alltagsgeschichte der letzten 250 Jahre. So ist auch diese Sammlung entstanden. Sie hat unzählige Stunden mit der Recherche, Restauration und Zuordnung verbracht. "Schon als kleines Kind interessierte ich mich für die Geschichten, wie Großeltern und Urgroßeltern früher gelebt haben und löcherte sie mit meinen Fragen", erzählt Anne Kamratowski. Mit 14 Jahren eröffnete sie die erste Puppenklinik in Deutschland. Schon damals begann sie, einzelne Stücke zurückzuhalten und zu sammeln.
Puppen tragen Zeitgeist in sich
Bei den Ausstellungsstücken in Klaffenbach handelt es sich sowohl um Unikate als auch um Beispiele der Serienfertigung der damals weltführenden deutschen Spielzeugindustrie. Viele der etwa 50.000 Einzelteile wurden in Manufakturen in Sachsen und Thüringen gefertigt. Sie lassen den Zeitgeist vom Biedermeier bis in die 1920er-Jahre hinein erspüren. Mit viel Liebe zum Detail und historischer Fachkenntnis stellte die Sammlerin die charakteristischen, repräsentativen Ensembles zusammen. Ihr umfangreiches Wissen und handwerkliches Geschick erlaubten es ihr, die Stücke fachgerecht zu restaurieren. Die Bekleidung der Puppen eröffnet dabei einen Blick auf die Mode der damaligen Zeit. Die eingerichteten Stuben, Küchen und Läden sind Miniaturausgaben der originalen Einrichtungen und Ausstattungen, wie sie so heute kaum noch zu finden sind. So ist jede Puppe und Puppenstube einzigartig in ihrer Ausstrahlung und in der Geschichte, die sie erzählt.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am 20. November um 15 Uhr im Wasserschloß Klaffenbach statt.
erschienen am 18.11.2021