Als ESC-Kandidat muss man sein Lied wirklich lieben, da man es vor dem eigentlichen Auftritt in der Liveshow gefühlte 8000 Mal probt. Außerdem werden die Teilnehmer natürlich bei jeder Pressekonferenz (und davon gibt es hier mehr als genug!) und fast jedem Interview ebenfalls genötigt, ein Lied anzustimmen. Was da also so locker flockig im TV aussieht, ist tatsächlich harte Arbeit. Einige Künstler kommen damit sehr gut klar, andere eher nicht so und man muss schon sehr fokussiert sein, um sich die beste Leistung für den Schluss aufzuheben.
Dazu kommen noch unzählige Partys und Events, bei denen performt wird. So waren wir am Samstag bei der "Nordic Party" im Euroclub, wo neben DJs eben auch zahlreiche Acts auftreten - ehemalige Song Contest-Teilnehmer inklusive. Am kuriosesten war dabei wohl der Auftritt von Charlotte Perrelli aus Schweden, der Siegerin von 1999, mit einer schwedischen Version von Helene Fischers "Atemlos".
Der ESC ist also ein echtes Marathonprogramm - und ein solches war auch der "Orangene Teppich" gestern Abend am Habima Square, bei dem alle Delegationen über selbigen wandeln, sich den Fragen der Presse - also uns - stellen und feierlich vom Bürgermeister von Tel Aviv empfangen werden. Das dauert dann halt auch mal vier Stunden und danach fällt man todmüde ins Bett.
Ab heute wird es nun aber wirklich ernst, schließlich steht morgen das erste Halbfinale an, nach welchem die ersten Teilnehmer bereits die Heimreise antreten müssen. Die S!sters aus Deutschland sind als Teil der "Big 5" (zusammen mit Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien) jedoch auf jeden Fall am Samstag beim Finale dabei. Auch die beiden Mädels haben inzwischen zahlreiche Proben absolviert, die wir uns gestern Mittag in der Halle ansehen durften, und bereiten sich für den großen Moment vor! Es bleibt also spannend!
Pierre und Oli :)
erschienen am 13.05.2019