Pokalfight und Bezirksderby! Beide Teams können mit einem Sieg am Samstag ihrer Saison die endgültige Krone aufsetzen: Im Landespokalfinale um den Sachsencup treffen der FSV Zwickau, der dank einem starken Schlussspurt einen formidablen siebten Platz in Liga 3 zu verzeichnen hat und der Regionalliga-Meister Chemnitzer FC aufeinander. Da der (noch) unterklassigere Club im Sachsenpokal stets Heimrecht besitzt, wird die Partie im Stadion - An der Gellertstraße ausgetragen, eine sinnvolle Regelung, über deren Einführung auch im DFB-Pokal nachgedacht werden sollte.
Spiel ist ein Kassenschlager
Und auch die Fans sind heiß aufs Endspiel: Am Donnerstagabend waren schon über 11.500 Tickets für die Begenung abgesetzt. Ein mehr als würdiger Rahmen, den sich beide Mannschaften nach der tollen Spielzeit auch verdient haben. Neben dem Prestige und dem "Pott" winkt dem Sieger der Begegnung auch der Einzug in die 1. Hauptrunde des DFB-Vereinspokals, verbunden mit einem wohl namhaften Gegner (die Chemnitzer werden sich noch gut an Borussia Dortmund und ein gewisses Bayern München erinnern können, Zwickau hatte 2016 den HSV am Rande der Niederlage) und garantierten Einnahmen von 150.000 Euro. Angesichts der angespannten Finanzsituation, in denen sich beide Clubs nicht erst seit dieser Saison befinden, erhöht dies die Priorität dieses Endspiel für beide zusätzlich.
Kurios: CFC-Torjäger Dejan Bozic wird das Endspiel verpassen, weil er im laufenden Wettbewerb bereits zwei gelbe Karten erhalten hat (im DFB-Pokal muss man sich in fünf Partien bis zum Finale fünfmal den gelben Karton abholen, um das Finale zu verpassen) - eine unsinnige Regelung, über deren Abschaffung ernsthaft nachgedacht werden sollte. Besondere Brisanz erhält das Spiel aber auch dadurch, dass mit Toni Wachsmuth, Ronny König und Julius Reinhardt drei Zwickauer in Chemnitz auflaufen, die alle auch schon in Reihen der Himmelblauen aktiv waren.
Favorit? Fehlanzeige!
Doch wem schreibt man vor dem Finale die Favoritenrolle zu? Der CFC ist Rekord-Sachsenpokalsieger, holte den Pott ganze neunmal nach Chemnitz (bei 13 Finalteilnahmen). Der FSV stand zuletzt 2016 im Finale und unterlag Erzgebirge Aue knapp mit 0:1. Ein Jahr vorher unterlag man zuhause dem CFC im Endspiel mit 0:2. Es war die vierte Finalteilnahme - alle endeteten ohne einen Sieg der Muldestädter. Dafür behauptete sich der FSV Zwickau in einer stark besetzten dritten Liga und belegte am Ende einen wirklich starken 7. Platz. Ich möchte mich im Vorfeld also nicht auf ein Team festlegen. Einigen wir uns daraus, dass es ein packender Pokal-Fight bei bestem Fußballwetter und vollem Stadion wird - und am Ende das Team gewinnt, das im Verlauf der Partie mehr investierte...
erschienen am 24.05.2019