Lesungen, Ausstellungen und Veranstaltungen vieler Akteure und Akteurinnen finden im Stadtzentrum statt.
Hintergrund
Der 22. Chemnitzer Friedenstag erinnert erneut am 5. März an die Bombardierung und Zerstörung der Stadt vor 78 Jahren und an alle Opfer des Zweiten Weltkrieges. Ziel ist es, an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges zu erinnern und sich für ein friedliches Miteinander, Demokratie und Weltoffenheit einzusetzen.
Ablauf
Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr mit der traditionellen Gedenkveranstaltung auf dem Städtischen Friedhof. Am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung der Stadt Chemnitz wird hier ein Kranz niedergelegt. In der neuen Sächsischen Galerie im TIETZ, Moritzstraße 20, um 11 Uhr, wird die erste Chemnitzer Literaturstipendiatin Arna Aley ein Collage-Konzert mit der Formation Ent_Rüstet präsentieren. Texte und Lieder sollen dazu anregen, nachzudenken und Hoffnung zu schöpfen. Ebenfalls um 11 startet "PEACE - Laufen für den Frieden" mit dem Stadtsportbund Chemnitz e. V. und Lauf-KulTour e. V. In zwei Gruppen wird auf einer Streckenlänge von zehn Kilometern ein Peace-Zeichen erlaufen, das mit Hilfe von GPS-Trackern aufgezeichnet wird. Der Zieleinlauf wird auf dem Neumarkt stattfinden. Des Weiteren beginnen die Aktionen auf dem Neumarkt. Es werden Friedensbanner von Chemnitzer Schulen vorgestellt und präsentiert. Außerdem öffnet um 11 Uhr das Friedenskreuz. Dort können die Chemnitzer und Chemnitzerinnen wieder ihre Friedenswünsche abgeben.
Shirts für den Frieden
Ab 13 Uhr können Kinder und Jugendliche ihre eigenen Peace-Shirts gestalten. In zwei Lesungen wird außerdem an die Autoren erinnert, deren Bücher ab März 1933 verbrannt wurden. Die Lesungen finden von 13.30 bis 16 Uhr sowie von 16.15 Uhr bis 17.15 Uhr auf dem Neumarkt statt. Auch Kinder der Grundschulen "Rosa Luxemburg", Adelsberg, Euba und Gablenz sowie verschiedene Kindertageseinrichtungen beschäftigten sich mit dem Thema Bücherverbrennung. Um 14 Uhr präsentieren sie Bilder zum Thema "Mein Lieblingsbuch". Auch vor Ort können eigene Bilder gestaltet werden.
Bilder der Erinnerung
Im Stadtverordnetensaal des Rathauses werden um 15, 16 und 17 Uhr die Filme von Chemnitzer Zeitzeugen, die den Bombenangriff am 5. März 1945 auf Chemnitz erlebt haben, gezeigt. Die Parabel über Anpassung, Mut, Unrecht und Unmenschlichkeit "Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute" von Jens Raschke wird um 16 Uhr im Figurentheater der Theater Chemnitz im Spinnbau, Altchemnitzer Straße 27, gezeigt. Das Puppentheater ist geeignet für Kinder ab 10 Jahren.
Friedenswege zum Neumarkt
Am Abend beginnt um 18 Uhr die Hauptveranstaltung auf dem Neumarkt unter dem Titel "Friedenssuche". Oberbürgermeister Sven Schulze und der stellvertretende Bürgermeister aus Łodz, Adam Wieczorek, gedenken gemeinsam mit allen Anwesenden der Opfer früherer und heutiger Kriege. Geflüchtete aus aktuellen Kriegsgebieten berichten von ihren Kriegserfahrungen und Friedenswünschen. Auf die Suche nach Frieden begibt sich auch Christoph Magirius mit seinem "Appell an die Vernunft". Anschließend singen der Kinder- und Jugendchor der Theater Chemnitz unter Leitung von Lorenz Höß gemeinsam mit den Besuchenden "Ode an die Freude".
Abendprogramm
Sachsen Fernsehen überträgt ab 18 Uhr eine Sondersendung zum Friedenstag. Auf der Großen Bühne der Theater Chemnitz im Spinnbau wird um 18 Uhr "Der große Hanussen" - Die Geschichte eines Schwindlers von Stefan Heym aufgeführt. Um 20 Uhr beginnt in der Stadtkirche St. Jakobi der Friedensgottesdienst unter dem Titel "Aufrüsten - Abrüsten - Umrüsten".Um 21 Uhr findet der Tag am Friedenskreuz unter dem Glockengeläut der Chemnitzer Kirchenglocken seinen Abschluss. Weitere Veranstaltungen von verschiedenen Akteuren, zum Beispiel von Hand in Hand e. V. und Aufstehen gegen Rassismus, sind in der Innenstadt geplant. Es wird Musik im Stadthallenpark sowie eine Radparade "Radeln für den Frieden" geben.
erschienen am 28.02.2023