Die Stadt Zwönitz ist quasi über Nacht in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Hintergrund: die steigende Zahl der Corona-Infizierten. Wie Bürgermeister Wolfgang Triebert sagt, sei es traurig und ernüchternd zugleich. Im Pflegeheim "Bethlehemstift" sind nach dem Stand vom 3.April 48 Bewohner und 29 Pflegekräfte positiv auf Corona COVID-19 getestet wurden. Damit rutscht die Stadt in der Statistik sehr weit nach vorn, was deutschlandweit die Fallzahlen pro 100.000 Einwohner angeht. Insgesamt sind 87 Fälle bestätigt. Das entspricht einem Quotienten von 725 pro 100.000 Einwohner. Die Vergleichswerte: 72 im Erzgebirgskreis, 57 in Sachsen, 96 auf 100.000 Einwohner in Deutschland.
Heim steht unter Quarantäne
Man mache sich zusammen mit der Polizei und dem Landratsamt verstärkt Gedanken, was das für die Gesamtbevölkerung in Zwönitz für Auswirkungen hat, so Wolfgang Triebert. Für das Heim und für die Menschen, die dort wohnen, sei es dramatisch. Man könne nur hoffen, so Triebert, dass die Krankheitsverläufe nicht so schwerwiegend sind. Was die Mitarbeiter im Heim angeht, so zollt der Stadtchef ihnen Respekt. Es gehöre schon etwas dazu, weiter Dienst zu tun mit dem Wissen, dass das Virus stark vertreten ist. Triebert spricht von kleinen Helden, die dort am Werke sind und er hofft, dass die Mitarbeiter weiter die Kraft und den Mut haben, diese schwere Aufgabe zu meistern. "Unser Mitgefühl gilt den Erkrankten und den Angehörigen der Verstorbenen", so Triebert. Der aktuelle Stand: das Heim steht unter Quarantäne. Es darf niemand raus und niemand rein. Die Pflegekräfte stehen außerhalb ihrer Arbeit unter häuslicher Quarantäne. Wie Wolfgang Triebert sagt, könne man die zukünftige Entwicklung nicht vorhersagen, aber nach Information des Landrates seien momentan für Zwönitz keine schärferen Maßnahmen angesagt als die für ganz Sachsen geltenden Einschränkungen.
Verstärkte "Corona-Streife" in Zwönitz
Werden die bekannten Hygieneempfehlungen beachtet und die Vorschriften der Corona-Schutz-Verordnung eingehalten, so bestehe keine erhöhte Gefahr für die Zwönitzer Bürger. Eins ist Fakt, dass Zwönitzer Ordnungsamt wird jetzt noch häufiger auf "Corona-Streife" gehen und die Einhaltung der Verordnung überprüfen. Natürlich dürfen die Menschen im Wohnumfeld an die frische Luft und spazieren gehen, aber immer unter der strikten Einhaltung der Maßnahmen. Maximal zu Zweit oder im Verbund der Familie. Zu anderen ist ein Schutzabstand von mindestens 1,50 Meter einzuhalten.
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