Aue. Anlässlich des 850. Stadtjubiläums in diesem Jahr wollen die Auer mit einem völlig unbekannten Blick auf die Stadt und die innenstädtische Architektur und Baukultur überraschen. Zudem will man die weitere Entwicklung der Innenstadt unterstützen und neue Impulse für kreative Ansätze zur Belebung des Stadtzentrums geben. In den nächsten Tagen werden in diesem Zusammenhang erste Text/ Bild-Tafeln in Schaufenstern der Auer Innenstadt angebracht. Das Ganze ist Teil des Projektes "STADT.BILD.AUE". Das Projekt wird nach und nach immer mehr mit Leben erfüllt. Man arbeitet mit Jörg Dietrich zusammen, der das Fotografie-Projekt "PanoramaStreetline" verfolgt. Der Leipziger Fotograf hat seitens der Auer, konkret von Karla Hecker, Stadtchronist Heinz Poller und dem Stadtmuseum historische Bildaufnahmen, Texte und Beschreibungen bekommen und hat das Layout für die Tafeln erstellt. Im Auer Stadtmuseum sind diese am Mittwoch vorgestellt worden.

 

Industriebauten, Gründerzeit-Straßenzüge

"Mit der speziellen Technik, die der Fotograf hat, werden Straßenzüge so dargestellt, wie man sie nicht zu sehen bekommt, wenn zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs ist", erklärt Museumsleiterin Sarah Becher. Zu sehen sind ehemalige Industriebauten, aber auch Gründerzeit-Straßenzüge. Jörg Dietrich hat, wie er erzählt, vor 15 Jahren angefangen, ein architekturfotografisches Archiv aufzubauen. Entstanden sind Aufnahmeserien entlang von Straßenfronten, Straßenzügen, Platzansichten und Stadtansichten, die er am Rechner zusammensetzt. In Aue hat der 44-jährige 2014 erste Aufnahmen erstellt.

 

Förderpreis in Höhe von 10.000 Euro

"Als die Ausschreibungen zu den "Simul+Mitmachfonds" kamen, dachte ich, es wäre schön, zum Stadtjubiläum ein eigenständiges Projekt zum Auer Zentrum zu machen", so Dietrich, der Kontakt zum Stadtmuseum hatte. Man hat sich beworben, das Projekt konnte überzeugen und wurde mit einem Förderpreis in Höhe von 10.000 Euro prämiert. Aue habe als verhältnismäßig kleine Stadt ein verhältnismäßig großstädtisches Flair mit einem kompakten Zentrum, so der Fotograf: "Es hat sich angeboten zu zeigen, dass die Stadt schöne Gründerzeit-Straßenzüge hat und man stellenweise das Stadtwachstum aus der Industrialisierung an den Gebäuden sehen kann."

 

Ermöglichung neuer Perspektiven

Mittels einer innovativen multi-perspektivischen digitalen Technik werden in den Präsentationen einzelne Fotos in kompletten Straßenzügen dargestellt und ermöglichen auf diese Weise völlig neue Perspektiven. Im Fokus des Projektes stehen innerstädtische Einkaufsstraßen und Straßenzüge sowie prägende Industriebauten, wie Altmarkt, Postplatz, Carola-Anlagen, Bahnhofstraße, Schneeberger Straße und Goethestraße, die Textilmaschinenfabrik Geßner und die Wellner-Werke. Die ersten 6 Tafeln werden jetzt angebracht und der zweite Teil folgt dann im März. Geplant ist außerdem ein Flyer, der aufzeigt, wie man die einzelnen Standorte der Tafeln als Rundgang verbinden kann.