Zschopau. Auf ein ganz besonderes Kinderbuch können sich die Mädchen und Jungen der christlichen Kindertageseinrichtung "Klein und Groß" in Zschopau freuen. "Coole Mäuse-Abenteuer" heißt das Werk, das im Sommer erscheinen soll und von dem 600 Stück gedruckt werden. Auch die Eltern, Erzieherinnen und Mitglieder des Trägervereins werden ein Exemplar erhalten. Doch ganz besonders fiebern die 15 Kinder der Hortgruppe dem Erscheinungstermin entgegen, denn sie haben an den Abenteuern von Flippsi, Ferdinand, Wuschel und Trixi Babette großen Anteil. Sie waren es, die sich unter Anleitung ihrer Erzieherin Heike Liebsch die Geschichten ausdachten und die vier jungen Mäuse-Helden so zum Leben erweckten.
"Alle haben sich nach Kontakt gesehnt"
Auslöser für das Projekt war der coronabedingte Lockdown im Frühjahr 2020. "Als das losging und kein einziges Kind aus meiner Gruppe in der Notbetreuung war, habe ich mir überlegt, wie ich den Kontakt aufrechthalten kann", blickt Heike Liebsch zurück. Versuche mit E-Mails und einer Handy-App führten nicht zum gewünschten Erfolg. "Ich habe gemerkt, wie sehr die Kinder die Situation, isoliert zu sein, belastet hat. Alle haben sich nach Kontakt gesehnt, denn ohne Freunde geht es einem nicht so gut", sagt die 55-jährige Börnichenerin, die daraufhin die Initiative ergriff. Sie erfand die vier kleinen Mäuse-Helden und verlieh ihnen Eigenschaften, die sie aus ihrer Gruppe kennt. "Damit sich die Kinder mit den Mäusen identifizieren konnten", sagt sie. Egal, ob schüchtern oder mutig: Fortan galt es viele Herausforderungen zu meistern.
Viele Spenden sorgen für Freude
Heike Liebsch versetzte die tierischen Protagonisten in Situationen, die denen im Corona-Alltag durchaus ähnelten. So befand sich Wuschel beispielsweise - wie nach einem Hamsterkauf - in einer überfüllten Speisekammer. Und Ferdinand zerstört den Mäusebau, weil er - ähnlich wie beim Homeschooling - daheim mit seinen Kräften nicht weiß wohin. "Die Kinder sollten sich überlegen, wie es in den jeweiligen Situationen weitergeht", erklärt die Erzieherin, die neben der Kreativität gleichzeitig das Wissen anregte. Denn auch Informationen über Tiere und Pflanzen kamen bei diesem Projekt nicht zu kurz. Und natürlich gibt es ein Happy-End, denn mithilfe von Hängebrücken wird ganz Käse-City miteinander verbunden. Wie genau das funktioniert, ist bald in dem Buch zu erfahren, das mithilfe einer Crowdfunding-Aktion finanziert werden konnte. Weil dabei weit mehr als die benötigten 4600 Euro zusammenkamen, blieb sogar Geld übrig, das nun in ein Gartenprojekt im Außengelände der Kita fließen soll.
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