Zschopau . Einen außergewöhnlichen Kindertag haben 25 Mädchen und Jungen am Dienstag im August-Bebel-Wohngebiet von Zschopau erlebt. Statt "Spiel und Spaß" lautete das Motto diesmal "Umwelt und Spaß", denn aufgeteilt in sechs kleine Gruppen machten sich die Teilnehmer auf den Weg und sammelten eifrig Müll. "Ein großes Fest war wegen Corona ja nicht möglich", erklärt Mitorganisatorin Martina Oehme. Damit dennoch alle gemeinsam etwas unternehmen konnten und dabei auch noch einem guten Zweck dienten, habe sich der Jugendclub "etwas ganz Besonderes einfallen lassen".
Öko-Camp entstand Anfang der 1990er-Jahre
Ein wichtiger Anstoß war dabei aus der Bevölkerung gekommen, denn erst kürzlich hatte ein Anwohner gefragt, ob es nicht solche Umwelt-Aktionen wie früher geben könnte. Damit gemeint war eine Initiative von Jugendlichen, die fast drei Jahrzehnte zurückliegt. "Anfang der 1990er Jahre wurde zwei- oder dreimal ein Öko-Camp organisiert", kann sich Geschäftsführer Mathias Raschke noch gut erinnern. Auch damals sei Müll gesammelt worden, wobei man vor allem an den nahe gelegenen Teichen fündig wurde und dort selbst Autoreifen aus dem Wasser holte. Ganz so groß waren die Fundstücke der Kinder an diesem Dienstag zwar nicht, doch auch sie waren sichtlich stolz darauf, der Umwelt zu helfen. Überbleibsel von Zigaretten füllten die Müllbeutel ebenso wie viele Plastiktüten, Verpackungen und Bierdosen.
Weitere Aktionen sind geplant
"Die Umwelt spielt bei uns generell eine wichtige Rolle", betont Martina Oehme, die als Mitarbeiterin des "High Point" viel auf die Beine stellt. So werde das Thema stets im alljährlichen Sommercamp aufgegriffen. Und auch im Alltag bringen die Mitarbeiter den Kindern bei, wie man Müll richtig trennt. Sammelaktionen draußen in der Natur gehörten zuletzt aber nicht zum Programm, was sich nun wieder ändern könnte.
"Wir haben uns zuletzt vor allem um unser eigenes Gelände gekümmert und nicht so über den Tellerrand hinausgeschaut", gesteht Mathias Raschke. "Aber diese Aktion am Kindertag wird garantiert nicht die letzte bleiben", fügt er im gleichen Atemzug hinzu. Schließlich sollen sich die Kinder und Jugendlichen mit ihrer Umgebung identifizieren, sie lieben und schätzen lernen. Dass dies große Freude bereiten kann, zeigte die Aktion am Kindertag, die in gemeinsamer Runde endete. Denn nach rund anderthalbstündigem Einsatz ließen alle Kinder Luftballons steigen.
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