Zschopau. In Zschopau war es bereits zur Tradition geworden, dass Ende Mai immer bis zu 250 historische Renn- und Sportfahrzeuge, darunter sowohl Motorräder als auch Autos, die Chemnitzer Straße hinauf in Richtung Gornau knattern. Vor mehr als 1000 Zuschauern ging es nicht um Bestzeiten, sondern darum, in zwei Wertungsläufen möglichst die gleiche Zeit zu erreichen. Schließlich handelt es sich bei der Zschopauer Classic um ein Bergrennen mit Gleichmäßigkeitswertung. Fraglich ist nun allerdings, ob es diese Veranstaltung auch weiterhin geben wird.
Auf der Suche nach Mitstreitern
Seit der 21. Auflage am 29. Mai 2022 gab es kein weiteres Rennen. Nach der Absage im vergangenen Jahr wurde von Organisator Gert Wagler auch diesmal keine Ausschreibung an die zahlreichen Fahrer, die gern wiederkommen würden, herausgeschickt. Mangelndes Interesse ist keineswegs der Grund. Vielmehr ist die immer dünner gewordene Personaldecke im Veranstalterteam ausschlaggebend. "Ohne frische Kräfte ist es nicht mehr zu stemmen. Wir brauchen neue Mitstreiter", sagt Wagler. Von einst 20 Personen, die in der Classic-Rennsport-Abteilung des MSC Schwartenberg bei der Organisation mit anpackten, sind nur noch drei zahlende Mitglieder übrig geblieben.
Neuanfang ist schon einmal geglückt
"Einige sind altersmäßig ausgeschieden, andere haben Familien gegründet", berichtet Wagler. Ersatz zu finden, sei schwierig, denn in seinen Augen ist "die gesamtgesellschaftliche Situation wenig geeignet, um Leute zu ehrenamtlicher Tätigkeit zu bewegen". Dazu kommt, dass der Geländesport in der Region einen deutlich höheren Stellenwert genießt als der Motorsport auf der Straße. Das Ende der Zschopauer Classic will Wagler aber noch nicht verkünden. Schließlich stand die damals noch vom MSC MZ Zschopau organisierte Veranstaltung 2008 schon einmal vor dem Aus. Damals ergriffen Wagler, der selbst nur zwei Bergrennen bestritt, aber ein begeisterter MZ-Fan ist, und seine Mitstreiter in Form einer Interessengemeinschaft die Initiative. Und der 61-jährige Zschopauer hält es für möglich, dass die Leidenschaft für den historischen Rennsport auch jetzt wieder neue Kräfte mobilisiert.
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