Waldkirchen. Über junge Besucher haben sich die Bewohner und Mitarbeiter des Waldkirchener Wichernhauses gefreut. In der Einrichtung, in der Menschen mit geistiger Behinderung wohnen und dank großer Partner-Werkstätten auch arbeiten, schauten Jugendliche von der Zschopauer August-Bebel-Oberschule vorbei, die einen Gutschein über 300 Euro als Geschenk dabei hatten. "Die Schule unterstützt viele Projekte. Es ist toll, dass wir seit einigen Jahren dazu gehören", sagt Sozialdienst-Leiterin Janine Heidl aus dem Wichernhaus, die sich aber nicht nur über die Spende freute.
Einblicke in den Alltag
Der inzwischen schon zur Tradition gewordene Besuch der Schüler bringe noch einen anderen wichtigen Aspekt mit sich. "Sie erfahren, was wir hier machen und welche vielseitigen Tätigkeiten Menschen mit Einschränkungen ausführen", erklärt Janine Heidl. Ein Thema, das sonst oft keine Rolle im Alltag spielt, wird den jungen Besuchern näher gebracht. "Dabei verlieren sie schnell ihre Berührungsängste", schildert die Sozialdienst-Leiterin ihre Erfahrungen, zu denen viele interessante Gespräche gehören: "Viele haben zum Beispiel gestaunt, was und wieviel hier produziert wird." Auch diesmal gab es somit wieder den erhofften regen Austausch, der während der Corona-Pandemie etwas eingeschlafen war.
Inspiration für die Berufswahl
Von der Kooperation profitieren beide Seiten. Während sich das zur Chemnitzer Stadtmission gehörende Wichernhaus über etwas Abwechslung im Alltag sowie finanzielle Unterstützung freut, erhalten Schüler Einblicke in Berufe, die für sie einmal infrage kommen könnten. "Für sie ist es eine Möglichkeit der Berufsfindung", sagt Janine Heidl, die schon einige Schülerinnen und Schüler zu Besuch hatte, die sich sehr für den sozialen Bereich interessieren. Die Möglichkeit, etwas intensiver hineinzuschnuppern, sei durch Praktika gegeben. Genauso spiele aber auch der Demokratie-Tag eine wichtige Rolle in der Kooperation, die dem Wichernhaus ebenso sehr am Herzen liegt wie der Schule.