Wilischthal. Straßenschäden sind in dieser Jahreszeit normal, da jeder Winter nun mal seine Spuren auf dem Asphalt hinterlässt. Auf den ersten Blick mag der Zustand der Straße Am Federnwerk im kleinen Örtchen Wilischthal, gelegen zwischen Zschopau und Scharfenstein, daher nicht verwundern. Und doch sorgt eben dieser 300 Meter lange Abschnitt für eine heiße Diskussion. Schließlich wird in diesem Bereich auch in der wärmeren Jahreszeit fast nie etwas ausgebessert - und das schon seit Jahren. "Es gibt keine Unterhaltung der Straße, keine Pflege und nicht einmal Straßenlicht", schildert Anwohnerin Heidrun Förster die Problematik auf der immer weiter verfalllanden Plattenstraße, die an vielen Stellen nur notdürftig geflickt ist.
Für Eigentümer nicht von Bedeutung
Im Prinzip befinde sich der betroffene Abschnitt schon "seit über 25 Jahren im Winterschlaf". Denn die 1967 als Zufahrt zum örtlichen Federnwerk gebaute Straße wird seit Mitte der 1990er-Jahre nicht mehr gebraucht, weil die Fabrik dicht gemacht wurde. Gebraucht wird sie dennoch, da neben Heidrun Förster auch rund 35 Bewohner, die auf der anderen Seite des Zschopau-Ufers in drei Mehrfamilienhäusern wohnen, diesen Weg täglich nutzen. Allerdings erweist sich die Frage, wer für die Pflege zuständig ist, als schwierig. "Eigentlich ist die Straße Eigentum der Deutschen Bahn. Aber für die ist die Straße nicht mehr von Bedeutung", erklärt Heidrun Förster. Auch die Stadt Zschopau, auf dessen Flur sich der 300 Meter lange Abschnitt befindet, hält sich nicht für zuständig, da der betroffene Bereich nicht öffentlich gewidmet ist.
Seit 20 Jahren ungehört
Erst hinter einer Brücke, wo die Straße auf Drebacher Flur übergeht, herrscht ein besserer Zustand. Schon seit 1993 ist die Verkehrsverbindung dort öffentlich gewidmet. Diesen Schritt auf Zschopauer Seite nachzuholen, ist das Ziel von Heidrun Förster. "Seit 20 Jahren weise ich auf diese Problematik hin", sagt die Anwohnerin, die mit ihrem Anliegen bei der Stadt Zschopau bislang jedoch auf taube Ohren stieß. Dennoch wächst die Hoffnung, dass bald Bewegung in die Sache kommt. Grund dafür ist ein Antrag von vier Anwohnern, die Straße ins Zschopauer Bestandsverzeichnis öffentlicher Straßen, Wege und Plätze aufzunehmen. Dafür spricht sich auch die Gemeinde Drebach aus, die schon früher durch einen Flächentausch das Problem lösen wollte. Bislang heißt es aus Zschopau aber nur, dass der Antrag geprüft werde. "Wir sind auf einen langwierigen Prozess eingerichtet", sagt Heidrun Förster, die wie die anderen Anwohner vorerst weiter mit einer extrem holprigen Straße auskommen muss.
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