Wie Wolfgang Fritzsche seine Motorradleidenschaft vererbt bekam

Lauta. Seine Leidenschaft zu Motorrädern begleitet Wolfgang Fritzsche aus Lauta schon seit seiner Kindheit. Besonders faszinieren ihn Maschinen mit Historie, Räder, die so manche Geschichte erzählen könnten, sprich Oldtimer. Einige hat er selbst in Kleinstarbeit wieder originalgetreu hergerichtet. "Wer mir dieses schöne "Laster" vererbt hat? Das war meine Oma. Schon als ganz junges Mädchen war es ihr großes Hobby, selbst Motorrad zu fahren", erzählte Wolfgang Fritzsche. Oma Johanna, Jahrgang 1911, war ein hübsches Ding. 1936 kaufte sie sich mit einer Zündapp K 500 ein Reisemotorrad und knatterte wann immer es ihr möglich war, durchs Land. Ihr späterer Ehemann Fritz Hofmann mochte es dagegen sportlicher und überzeugte seine Hanne davon, die Zündapp gegen eine DKW SB 500 zu tauschen. "Das war die vom Hubraum her stärkste Serien-Maschine, die DKW damals gebaut hat", erzählte Enkel Wolfgang weiter. Mit dem neuen heißen Ofen waren die Hofmanns dann in den Dreißigern bspw. im Schwarzwald und den österreichischen Alpen unterwegs. Dann kam der 2. Weltkrieg und auch Fritz wurde eingezogen. Ebenso seine DKW. Nach Kriegsende kehrte der Opa glücklicherweise heim, das Motorrad wurde dagegen nicht wiedergesehen.

Eine große Überraschung für Oma Johanna

Im Jahre 2001 war es Johanna vergönnt, in Lauta ihren 90. Geburtstag zu feiern. Ihr Mann und die einzige Tochter lebten beide schon lange nicht mehr. Die Familie wollte der hochbetagten Dame eine große Freude bereiten und organisierte für sie eine Fahrt im Seitenwagengespann. So ganz zufrieden war Johanna damals allerdings nicht und sagte: "Es war schon schön, aber noch besser wäre es gewesen, wenn ich selbst hätte fahren können". Daran erinnert man sich gern im Hause Fritzsche. Ob das Motorrad-Fieber in den Enkeln und Urenkeln weiter lodern wird, muss sich noch zeigen. Ururenkelin Charlotte bekundet zur Freude ihres Opas mit ihren sechs Jahren aber jetzt schon ein gewisses Interesse.