Ob es an den Weihnachtsfeiertagen schneit, lässt sich laut Deutschem Wetterdienst konkret erst zehn Tage vor dem Fest vorhersagen. Sicher ist dagegen, dass die Wahrscheinlichkeit auf weiße Weihnachten sinkt, je stärker sich das Klima aufheizt. Eine Schneedecke vom 24. bis 26. Dezember werden in den meisten Regionen Deutschlands immer seltener. "Das ist nicht überraschend. Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen vertreibt die romantische Weiße Weihnacht Schritt für Schritt aus Deutschland", kommentiert Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), eine Auswertung des Klimaarchivs des nationalen Wetterdienstes.
Weiße Weihnacht nur noch alle zehn Jahre
Ein Vergleich der Referenzperioden 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 zeige, dass die Chance auf Weiße Weihnachten mit einer Schneedecke an allen drei Tagen im Mittel von Deutschland um 13 Prozentpunkte und regional sogar um bis zu 44 Prozentpunkte zurückgegangen sei. Dies bedeutet eine prozentuale Abnahme von 52 Prozent für 3 Tage mit Schnee an Weihnachten. Besonders betroffen sei vor allem der bisher bevorzugte Süden von Deutschland, wo noch vor wenigen Jahrzehnten fast jedes zweite Jahr an Weihnachten Schnee lag. Die meisten Menschen in Deutschland könnten sich inzwischen - statistisch betrachtet - nur noch alle zehn Jahre über Schnee an den drei Feiertagen freuen.
Chancen im Erzgebirge stets über 50 Prozent
In Zukunft setze sich dieser Trend mit großer Wahrscheinlichkeit fort. In tiefen Lagen wird durch die Klimaerwärmung der Schnee deutlich weniger. In höheren Lagen oberhalb von etwa 1500 bis 2000 Meter sind jedoch auch in den nächsten Jahrzehnten ausreichend Naturschnee für den Wintersport und meistens Weiße Weihnachten zu erwarten.
Das Erzgebirge misst an seinem höchsten Punkt zwar gerade einmal 1244 Meter, doch die Auswertungen der letzten 60 Jahre zeigen, dass die regionale Wahrscheinlichkeit für Weiße Weihnachten immerhin konstant bei 50 bis 80 Prozent lag.
Kurios: Entgegen dem Trend ist die Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke über die Feiertage in Chemnitz sogar gestiegen. Im Vergleich zu den Referenzperioden um ganze 5 Prozent. rih
Weihnachten 2021 mit Schneedecke?
Laut Wetterexperten ist der Verlauf dieses Winters mit dem schneereichen Winter im Jahr 2010 vergleichbar. Das würde tatsächlich jede Menge weiße Flocken bedeuten - vor allem über Weihnachten. Verstärkend kommt hinzu, dass es an den Feiertagen temperaturtechnisch in den Keller gehen soll. Nach jetzigem Stand (9. Dezember 2021) könnte es also durchaus klappen mit dem Schnee zum Fest. Übrigens: Nicht nur die Feiertage werden vermutlich bitterkalt, sondern auch der Start ins neue Jahr.
erschienen am 09.12.2021