Wie der Superbowl im Erzgebirge für frischen Schwung sorgt

Verein Hohe Ziele und auf der Suche nach neuen Mitarbeitern

Bärenstein. 

Bärenstein. Der Superbowl LVII ist Geschichte - doch für einen Verein aus dem Erzgebirge ist das American-Football-Spektakel, das mit mehr als 100 Millionen Zuschauern weltweit zu den größten Sportereignissen gehört, noch längst nicht abgehakt. Die in Bärenstein beheimateten Erzgebirge Miners erhoffen sich vom Endspiel der NFL, in dem sich die Kansas City Chiefs mit 38:35 gegen die Philadelphia Eagles durchgesetzt haben, frischen Schwung. Schließlich sind sie ein noch recht junges American-Football-Team, das erst eine Saison im offiziellen Spielbetrieb hinter sich hat. Im neuen Jahr haben sie sich viel vorgenommen, peilen in einer neuen Liga den Titel an und wollen sich außerdem breiter aufstellen. Der Superbowl soll dabei helfen.

 

Erster Sieg macht Mut

"Ab dem 4. März gibt es im Zwei-Wochen-Rhythmus sogenannte Campdays", erklärt Dominic Oertel vom Verein. Dabei handelt es sich um eine Art Probetraining, bei dem sich Interessenten im American Football ausprobieren können. Womöglich entdeckt dabei ja der eine oder andere seine Liebe zu dieser Sportart, hofft der 28-Jährige, der sich bei den Miners gleich doppelt engagiert. Nicht nur im Vorstand übernimmt er Verantwortung, sondern auch auf dem Feld. Schließlich ist Oertel Quarterback der Mannschaft, die im vergangenen Jahr ihr Debüt in der Verbandsliga gab.

Zwar rangierten die Miners in der Tabelle ganz am Ende, doch sorgte der 13:0-Sieg gegen die Saalfeld Titans am letzten Spieltag für Zuversicht. "Ein geiles Gefühl", sagt Oertel, schränkt zugleich aber ein: "Bis auf zwei Ausnahmen hatte niemand von uns vorher aktiv gespielt. Die erste Saison stand daher unter der Rubrik, schauen wir mal."

 

Nachwuchs und Cheerleader bereichern das Vereinsleben

Aus einer Gruppe von Freunden, die ab 2015 Flag-Football ohne intensiven Körperkontakt spielte, ist ein ambitionierter Verein mit 97 Mitgliedern geworden. Etwa die Hälfte gehört zu Männer-Mannschaft, in der Spieler aus dem gesamten Erzgebirge - von Zschopau über Stollberg bis Schwarzenberg - zu finden sind. "Dass viele weite Fahrten auf sich nehmen, zeigt, dass es gut angenommen wird. Wir halten es familiär", sagt Oertel, der mit seinem Team neben Spaß aber auch auf Ehrgeiz setzt. So wollen die Erzgebirge Miners in der neuen Saison den Titel gewinnen. Realistisch sei das Ziel durchaus, denn in der frisch geschaffenen Landesliga werden sie auf neu gegründete Mannschaften aus Lauchhammer, Großenhain und Görlitz treffen.

Doch der Verein hat noch viel mehr vor, wird zum Beispiel mit einer Nachwuchs-Mannschaft in der sächsischen Flag-Liga vertreten sein. Dort warten in vier Turnieren Chemnitz, Leipzig und Radebeul als Gegner. "Außerdem sind wir dabei, das Cheerleading zu etablieren", ergänzt Oertel. Einige Tänzerinnen gibt es bereits. Doch wie für die Männer- und die Nachwuchs-Mannschaft sucht der Verein auch für die Cheerleader-Gruppe weiter nach Verstärkung. Die Hoffnung ist dabei, dass der Superbowl bei vielen jungen Leuten in der Region Interesse geweckt hat - und die Lust, diesen Sport selbst mal auszuprobieren.

 



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