Aue. Das Stadtgebiet von Aue soll künftig besser vor Hochwasser geschützt werden. Die Verbesserung des Hochwasserschutzes soll gleichzeitig auch mit einer ökologischen Aufwertung in der Zwickauer Mulde einhergehen. Aus diesem Grund umfasst das Vorhaben auch umfangreiche ingenieurbiologische Maßnahmen.

 

Start der Umsetzung der Maßnahmen

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen hat heute mit der Umsetzung dieser Maßnahmen in Eigenleistung begonnen. Mit diesem Maßnahmen soll unter anderem die ökologische Struktur des Flusses verbessert werden, um Lebensräume für Tiere und Pflanzen wiederzubeleben und damit Maßnahmen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in der Zwickauer Mulde umzusetzen. Auf diese Weise wird der erste Teil der Hochwasserschutzmaßnahme auf beiden Seiten der Zwickauer Mulde in der Stadt Aue, Erhöhung Ufermauer, Bereich Simmelmarkt bis Einmündung Schwarzwasser, realisiert. Diese Arbeiten sollen bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

 

Verknüpfung von Hochwasserschutz mit Ökologie

Umweltminister Wolfram Günther sagt dazu: "Crossen, Glauchau und jetzt Aue - an der Zwickauer Mulde geht es weiter voran mit unserem Anliegen, Hochwasserschutz mit Ökologie zu verknüpfen. Hier in Aue werden wichtige Flusslebensräume wiederhergestellt. Das kommt Tieren und Pflanzen zu Gute. In Sachsen haben wir leidvolle Erfahrungen mit Hochwassern gemacht. Hochwasser in der Häufigkeit und Intensität wie in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten haben uns gezeigt: Die Klimakrise ist mit voller Wucht in Sachsen angekommen. Daraus folgt: Wir müssen handeln. Sachsens Flüsse sind vielerorts eingeengt und begradigt worden. Wir geben den Flüssen und der Flussnatur in Sachsen deshalb wieder mehr Raum. Das beugt Hochwasserschäden vor und stärkt die biologische Vielfalt. Das verbessert die Fähigkeit der Landschaft, Wasser für Trockenzeiten und im Fall von Hochwasser aufzunehmen. Und das ist ein wichtiger Baustein, um Sachsens Flusslandschaften resilienter, widerstandsfähiger für die Folgen der Klimakrise zu machen."

 

Fischbestand soll ebenfalls wieder erhöht werden

Gebaut werden wechselseitig angeordnete deklinante (stromabwärts gerichtete) Buhnen, Flügelbuhnen, Uferschotterbänke, Wurzelstock- und Stammholzfischunterstände, begrünte Steinschüttungen, Störsteingruppen, Störsteinquerriegel, Raubäume, Gehölzpflanzungen und Röhrichtwalzen. Diese Maßnahmen verbessern die Gewässermorphologie und fördern den Fischbestand.

Die Erhöhung der Ufermauern im Bereich vom Simmelmarkt bis Einmündung des Schwarzwassers, die auch Teil dieser Maßnahme ist, wird zu einem späteren Zeitpunkt realisiert. Hierzu ist es notwendig, dass die Ingenieurleistungen EU-weit ausgeschrieben und die finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Mit der baulichen Umsetzung der Hochwasserschutzwände kann frühestens 2024/25 begonnen werden.