Weihnachtsberg kehrt nach langer Reise zurück ins Erzgebirge

Ausstellung Neueste Attraktion des Gelenauer Depots Pohl-Ströher wurde in den 1920er-Jahren in Buchholz gebaut

Gelenau. 

Gelenau. Noch muss die Eröffnung der neuen Weihnachtsschau im Gelenauer Depot Pohl-Ströher etwas warten, doch alles ist vorbereitet. Und sobald die Corona-Beschränkungen den Zutritt erlauben, können sich die Besucher über viele neue Schätze in der Ausstellung freuen. Dazu gehört auch ein Weihnachtsberg, der nach einem halben Jahrhundert in seine Heimat zurückgekehrt ist. Gebaut worden war er von Albin Martin Günther, der bereits um 1906 in Frohnhau die erste Figur dafür schnitzte. "Im Wesentlichen ist der Weihnachtsberg aber zwischen 1925 und 1950 entstanden", erklärt Astrid Günther-Weigl.

Vom Bergbau fasziniert

Diese Frau kennt die Historie ganz genau, denn sie ist die Enkelin von Albin Martin Günther. Aus Erzählungen und Notizen weiß sie, dass ihr Großvater nicht nur das Sägewerk liebte, das er mit seiner Familie in Buchholz betrieb, sondern auch die Natur und den Bergbau. "Von Jugend an hat er die Stollen und Schächte der alten Erzbergwerke in der näheren Umgebung erkundet", berichtet Astrid Günther-Weigl. Die Technik sowie die Sagen und Mythen rund um den Bergbau faszinierten den Hobby-Künstler so sehr, dass er beschloss, sich sein eigenes kleines Bergwerk zu bauen.

Tradition bleibt auch in Erlangen erhalten

Neben Büchern über das Berg- und Hüttenwesen des Mittelalters dienten auch traditionelle Weihnachtskrippen als Inspiration für das Kunstwerk, das im Laufe der Jahre immer weiter wuchs. "Der größte Teil ist selbst geschnitzt. Bei den Zwergen kommt dagegen manches vom Annaberger Weihnachtsmarkt", sagt Astrid Günther-Weigl über den Berg, den ihre Oma 1956 nach dem Tod von Albin Martin Günther mit nach Karlsruhe zu ihrem Sohn Martin Gottfried Günther war. Auch der Vater von Astrid Günther-Weigl, der später mit seiner Familie nach Erlangen zog, liebte die Volkskunst. Zunächst fehlte ihm die Zeit, doch ab 1996 wurde der Berg wieder jedes Jahr aufgebaut und zum Teil auch erneuert. "Der Wunsch meines Vaters war es, dass der Berg eines Tages wieder ins Erzgebirge heimkehrt, damit die Arbeit seines Vaters nicht in Vergessenheit gerät", erklärt Astrid Günther-Weigl. Deshalb stellte sie diesen Schatz dem Depot Pohl-Ströher als Dauerleihgabe zur Verfügung. Und dank der 70-seitigen Anleitung konnten die Depot-Mitarbeiter die Teile aus insgesamt 13 Kisten genau so zusammenbauen, wie es schon Albin Martin Günther getan hatte.



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