Wie kann es sein, dass ein Mensch, der seit fast drei Wochen vermisst wird, einfach für tot erklärt werden soll, obwohl es keine Beweise für seinen Tod gibt? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Petition an die Stadt Annaberg-Buchholz gegen die Einstellung der Suchmaßnahmen für Oliver K., die von Marie W. initiiert und am 29. Oktober gestartet wurde. Bereits nach 14 Tagen forderten Freunde und Angehörige von Oliver K. die Fortsetzung der Suche, während der Vater, Detlef K., in einem Gespräch mit der "Bild"-Zeitung eindringlich um Hilfe bat: "Bitte holt meinen Sohn aus dem Berg", was die Wut und das Unverständnis über die Entscheidung zur Einstellung der Suchmaßnahmen weiter verstärkte.
Hintergrund
Oliver K. wird seit dem 9. Oktober 2024 vermisst. Sein Fahrrad wurde in der Nähe eines Waldstücks an der Sehmatalstraße in Frohnau entdeckt. Daraufhin starteten Feuerwehr und die Bergsicherung Schneeberg eine umfassende Suchaktion.
Kritik an den Entscheidungen
Die Petition kritisiert die Entscheidung, die Suche einzustellen, und stellt folgende Fragen:
- Mangelnde Prüfung: Warum wurden nicht auch die weiteren Stolleneingänge untersucht, die von Freunden gefunden wurden?
- Vergleich mit anderen Fällen: Es gibt zahlreiche Beispiele, in denen Vermisste auch nach längerer Zeit erfolgreich gefunden wurden.
- Wert eines Lebens: Die Petition hinterfragt, ob finanzielle Überlegungen der Stadt über das Leben eines Menschen gestellt werden sollten.
Suchverlauf, der in der Petition angegeben ist
- 9. Oktober: Das Fahrrad von Oliver wird gefunden, und eine große Suchaktion beginnt. An einem Stolleneingang werden ein Rucksack und persönliche Gegenstände entdeckt, die Oliver zugeordnet werden können.
- 10. Oktober: Die Suche wird im Kippenheimer Stollen fortgesetzt. Dabei finden die Einsatzkräfte eine Verbruchstelle, was zu einer Unterbrechung der Suche führt, da man einen Sprengsatz vermutet.
- 11. Oktober: Freiwillige und Freunde von Oliver suchen eigenständig im Wald und finden gelbe Gummistiefel, die auf eine weitere Schachtöffnung hinweisen. Die Polizei wird informiert, jedoch bleibt unklar, ob die Funde relevant sind.
- 12. Oktober: Die Polizei prüft erneut die Lage und entscheidet, dass die Suche fortgesetzt wird. Am 16. Oktober wird angekündigt, dass ein Gerät zur Untersuchung von Hohlräumen eingesetzt werden soll.
Einstellung der Suchmaßnahmen
Am 23. Oktober wird in einer Stadtratsitzung bekannt gegeben, dass die Suchmaßnahmen eingestellt werden. Der Oberbürgermeister kündigt an, dass Oliver nach zwei Wochen für tot erklärt werden soll, obwohl keine eindeutigen Beweise für seinen Tod vorliegen.
Die ungebrochene Hoffnung: Freunde stehen zusammen
Die Unterstützer der Petition appellieren an die Verantwortlichen, die Entscheidung zur Einstellung der Suchmaßnahmen zu überdenken. Sie fordern eine gründliche und umfassende Suche, um Oliver K. die Chance zu geben, gefunden zu werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass kein Mensch aufgegeben wird, solange es auch nur den geringsten Zweifel an seinem Schicksal gibt. Es sollte nicht durch finanzielle Überlegungen bestimmt werden, und die Hoffnung auf ein positives Ende darf nicht verloren gehen.
erschienen am 30.10.2024