Eibenstock. Das Ganze ist schon eine ziemlich klebrige Angelegenheit, lacht Thomas Schmidt und zeigt auf seine Handschuhe. Er gehört zu den Forstleuten, die aktuell im Forstbezirk Eibenstock im Bereich Torfhaus unterwegs sind, um die kostbaren Früchte der Weißtannen, sprich die Zapfen, zu ernten.

 

Regionale Wälder stabiler gestalten

Wie Clemens Weiser, Leiter Staatsforstbetriebs im Forstbezirk Eibenstock erklärt, werden zwei Verfahren angewendet bei der Ernte. Zum einen kommt ein Hubsteiger zum Einsatz, was sehr schonend ist für die Bäume. Zudem ist man effektiver, da von der Bühne aus gleich an mehreren Bäumen die Zapfen geerntet werden können. Zum anderen wird auf herkömmliche Art geklettert, wofür die Zapfenpflücker fit sein und ihre Höhentauglichkeit nachweisen müssen. Der Forstbezirk Eibenstock ist bestrebt, die regionalen Wälder stabiler zu gestalten und die Fichte, die durch den Klimawandel Probleme hat mit Trockenheit, Stürmen und Borkenkäfern, zu ersetzen. "Wir wollen die Wälder wieder bunt machen, also intensiv Waldumbau betreiben und da gehört die Weißtanne dazu.

 

Heranziehen von jungen Weißtannen

Deshalb ernten wir auch Weißtannenzapfen", sagt Weiser. Die Zapfen werden aufbereitet zu reinem Saatgut. Das wird in den Forstbaumschulen ausgesät und junge Weißtannen werden herangezogen. Zusätzlich wird vor Ort im Wald Weißtannen-Saat durchgeführt. Die Bäume bringen nicht jedes Jahr Ernte, so Weiser: "2022 hatten wir eine sehr gute Weißtannenernte mit über sechs Tonnen Zapfen, woraus 650 Kilo reines Saatgut gewonnen wurden." Doch nicht jedes Saatkorn geht auch auf und es entwickelt sich eine Pflanze. Dieses Jahr habe Eibenstock den einzigen Weißtannenbestand im Forstbezirk und darüber hinaus, wo es ausrechend Zapfen gibt und sich die Ernte lohnt.