Ein internationales Team von Hobbyastronomen, zu dem auch Marcel Drechsler aus Annaberg-Buchholz gehört, hat Anfang April einen planetarischen Nebel auf einem Foto der US-Raumfahrtbehörde NASA entdeckt. Dabei handelt es sich um Überreste von Sternen, die sich in Form und Größe stark unterscheiden können.

Weil Marcel Drechsler, der Franzose Xavier Strottner und der US-Amerikaner Dana Patchick den Nebel nur von der Südhalbkugel fotografieren können, haben sie ein Teleskop in Chile gemietet. "Der Transport unserer eigenen Ausrüstung wäre viel zu aufwendig und nicht bezahlbar gewesen", sagt er. Mit den Aufnahmen wollen sie beweisen, dass der Nebel kein Geisterbild oder kosmischer Staub, sondern echt ist. Sie entschieden sich für Chile, da die Atacama-Wüste mit den weltgrößten Teleskopen optimale Bedingungen bietet. Seit dem 14. April und bis zum 14. Mai lichten sie den Nebel jede Nacht für zwei bis drei Stunden ab.

 

 

Das absolute Highlight des Jahres

Von den etwa 10.000 existierenden planetarischen Nebeln in der Milchstraße wurden bisher 3500 gefunden. "Unser Ziel ist es, bis Ende des Jahres 100 von ihnen gefunden zu haben", erzählt der 37-Jährige. 30 ihrer Funde wurden bereits registriert, 32 weitere sollen bald dazukommen. Der Nebel, den sie in Chile beobachten, ist wegen seiner einzigartigen Struktur und Farbenvielfalt allerdings das absolute Highlight in diesem Jahr.

Für die Durchführung der Beobachtungen entstehen Kosten von 1400 Euro. Mit einer Spendenaktion konnten wenige Tage vor deren Ende bereits 1120 Euro eingenommen werden. Alle Spender erhalten als Dank je nach der Höhe der Spende verschieden große Bilder des Nebels.

Marcel Drechsler beschäftigt sich seit dem "Hale-Bopp"-Kometen im Jahr 1995 mit der Astronomie. 2016 errichtete er seine eigene Sternwarte in Bärenstein und erfüllte sich damit einen großen Traum. Vor zwei Jahren entdeckte er zum ersten Mal einen kosmischen Nebel auf einem Foto der NASA. Seitdem versucht er Weitere zu finden und hat sich dabei auf planetarische Nebel spezialisiert.