Schwarzenberg. Bärbel und Jens Bitterlich aus Schwarzenberg engagieren sich seit vielen Jahren mit Herzblut im pädagogischen Bereich und gehörten zu den Initiatoren der Jenaplanschule Markersbach. Dort war Bitterlich viele Jahre lang Schulleiter. Mittlerweile haben sich die Wege getrennt. Doch noch immer stehen Jens und Bärbel Bitterlich vor Klassen. Beide unterrichten mittlerweile an der Kompakt - Schule mit Zukunft in Zwickau.
Gespräch mit Eltern und Pädagogen
Vor der Corona-Pandemie hat das Ehepaar das Buch "Eins-zwei-drei, Kindheit schnell vorbei" herausgegeben. Am 12. Mai ab 17 Uhr wollen Bitterlichs in der Bücherwelt Schwarzenberg mit interessierten Pädagogen und Eltern über die Thematik ins Gespräch kommen. Denn aus ihrer Sicht hat sich durch die Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen sehr viel verändert. Schwachstellen im Bildungssystem und in den Familien treten aus ihrer Sicht verstärkt zum Vorschein. In allen Bereichen gebe es Extreme. So stehen die Helikoptereltern, die ständig um ihre Kinder kreisen, den Eltern gegenüber, die überhaut nicht mehr bereit sind, etwas zu investieren.
Goldene Mitte der Erziehung ist notwendig
Die goldene Mitte, die für Bitterlichs genau das richtige Erziehungsmuster wäre, fehle immer mehr. "Natürlich gibt es Ausnahmen, doch die Extreme sind immer mehr im Vormarsch." Stärker als vor Corona nimmt der Pädagoge auch wahr, wie das Wetter am Wochenende war: "Nach einem Wochenende mit schlechtem Wetter sind die Kinder am Montag nicht zu gebrauchen", sagt er. Sie hätten einen unglaublichen Bewegungsdrang, dafür fehle es an Konzentration. Auch das Phänomen von "Vermeidungsschülern" trete immer mehr zutage und sei längst nicht mehr die Ausnahme. Damit meint Jens Bitterlich jene Mädchen und Jungen, die bei Klassenarbeiten oder Vorträgen einfach mal einen Tag fehlen. Lehrer sind in seiner Definition "Entwicklungsbegleiter" und eben keine Erzieher.
erschienen am 05.05.2023