Region. Polizei ist nur etwas für harte Kerle? Ganz sicher nicht. Etwa ein Drittel aller Stellen in Sachsen sind mit Frauen besetzt. Und es dürften gern noch ein paar mehr werden. Deshalb rührte die Polizeifachschule Schneeberg, die zur Hochschule der sächsischen Polizei gehört, zum Girls Day mächtig die Werbetrommel. 150 Mädchen informierten sich über die Möglichkeiten, die sich ihnen dabei bieten.
Vielfalt gehört zum Beruf dazu
"Wir sind vom Interesse überwältigt", sagt Monika Schwanitz, die Leiterin der Hochschule der sächsischen Polizei. Eine der Polizeianwärterinnen, die im März nächsten Jahres ihre Ausbildung abschließen und die Mädchen durch den Komplex führte, war Lynn Drechsel aus Schwarzenberg. "Ich wollte schon in der 7. Klasse zur Polizei. Mir hat immer die Abwechslung gefallen, die der Beruf mit sich bringt", sagt die heute 20-Jährige. Kein Tag ist wie der andere. Und das erlebten die Teilnehmerinnen des Girls Days auch schon. Schießhalle, Verkehrsübungsplatz, Turnhalle - Vielfältig stellt sich die Ausbildung dar. Deshalb kam die ein oder andere Teilnehmerin auch etwas ins Grübeln. "Eigentlich wollte ich Medizin studieren", sagt Elisabeth Steinberger aus Crottendorf vom Landkreis-Gymnasium Annaberg. Doch das, was sie in Schneeberg sah und erlebte, faszinierte sie: "Vielleicht sind die Möglichkeiten, die sich bei der Polizei bieten, doch besser für mich."
Frauen sind gern gesehen
Polizeihauptkommissar Thomas Knaup, der Leiter der Stabsstelle Kommunikation, würde sich freuen. "Frauen haben ein anderes Fingerspitzengefühl und sind sehr empathisch", so Knaup und ergänzt "Mit Ruhe und weiblicher Empathie kommt man häufig weiter als mit lauter Stimme und Robustheit." Lynn Drechsler jedenfalls hat ihre Entscheidung nicht bereut: "Wir werden hier bestens auf das Leben im Einsatz vorbereitet." Konkrete Zukunftspläne hat die Schwarzenbergerin auch schon. Sie würde gern zur Bereitschaftspolizei.
erschienen am 04.05.2022