Aue. Das Bürgerhaus in Aue ist aktuell Anlaufpunkt für eine Spendenaktion mit der man ukrainischen Flüchtlingen helfen möchte. Hinter der Aktion steht eine Geschichte: im März 2019 hat die Freiwillige Feuerwehr Aue-Bad Schlema für ein rumänisches Bergdorf ein nicht mehr benötigtes Feuerwehrauto gespendet. Ruscova, so heißt der Ort, liegt lediglich rund sieben Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Güter für die Erstversorgung
Aufgrund des Krieges in der Ukraine kommen in Ruscova täglich rund 4.000 Geflüchtete an, die versorgt werden müssen. Das ist für den rumänischen Ort mit 5.000 Einwohnern eine fast unlösbare Aufgabe. Aus Ruscova kam jetzt ein an Oberbürgermeister Heinrich Kohl gerichteter Hilferuf. Daraufhin gab es eine Rücksprache mit dem Bürgermeister von Ruscova und man hat in Aue-Bad Schlema einen Spendenaufruf für Sachspenden gestartet. Bei der Erzgebirgssparkasse ist zudem ein Spendenkonto für die Ukrainehilfe eingerichtet worden.
In Kooperation mit dem Arbeitersamariterbund sollen zwei Fahrzeuge mit Spendengüter nach Ruscova fahren. Jana Kaube, als Vorsitzende des Fördervereins Jugend-, Kultur- und Sozialzentrum Aue die Verantwortliche im Bürgerhaus, sagt: "Die Leute, die über die Grenze nach Rumänien kommen, müssen erstversorgt werden. Es geht also bei den Hilfsgütern unter anderem um Hygieneartikel, Isomatten, Schlafsäcke und Konserven." Auf der Liste stehen auch Dinge, wie haltbare Lebensmittel, Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe, Zahnbürsten und Zahnpasta, Windeln und Babynahrung sowie nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel.
Auch die Armee braucht Hilfe
Die Bereitschaft zu helfen ist groß. Was ebenso dringend benötigt wird, sei Thermo-Unterwäsche für die ukrainische Armee und vor allem auch Verbandsmaterial. Kommende Woche werden im Bürgerhaus noch Spenden entgegengenommen - Montag bis Freitag in der Zeit von 9 bis 18 Uhr. Da bei den Hilfsorganisationen noch genügend Kleiderspenden vorrätig sind, wird keine gebrauchte Kleidung entgegengenommen.
erschienen am 06.03.2022