Großolberdsorf. Wer wissen möchte, wer Karl Stülpner war und was ihm in seinem Leben alles widerfahren ist, der sollte im Großolbersdorfer Schnitzerheim vorbeischauen. Dort ist seit diesen Monat jeden Sonntag von 9 bis 12 Uhr der Stülpnerberg zu bestaunen. In 27 Bildern schildert dieses Kunstwerk das Leben und Schaffen des bekannten Helden, der von manchen gern auch als "Robin Hood des Erzgebirges" bezeichnet wird. In Miniatur nachgebaut ist unter anderem das Geburtshaus von Stülpner, wo er am 30. September 1762 das Licht der Welt erblickte. Bis hin zu seinem Begräbnis im September 1841 in Großolbersdorf ist der Weg von einst mithilfe kleiner Figuren nachgestellt. Geschnitzt wurden sie bereits Mitte der 1930er-Jahre, denn schon damals erschuf der örtliche Schnitzverein diesen außergewöhnlichen Heimatberg. Diesem haben die aktuellen Vereinsmitglieder nun frischen Glanz verliehen.
Viele Abenteuer nachgestellt
"Über die Jahre wurde der Berg immer wieder aufgebessert. Fassaden und die Farbe wurden zum Beispiel erneuert. Außerdem kommt immer mal wieder frisches Moos in die Landschaft", berichtet Thomas Stülpner, der seinen Namen nicht umsonst trägt: Der Vereinsvorsitzende ist ein entfernter Verwandter des früheren Volkshelden. Dementsprechend groß ist seine Freude, dass der Stülpnerberg nun wieder für die breite Öffentlichkeit zugängig ist. "Wir wollen dafür sorgen, dass seine Lebensgeschichte nie in Vergessenheit gerät", sagt Thomas Stülpner über seinen Vorfahren, der einst beispielsweise einer überfallenen Postkutsche zu Hilfe eilte oder ein anderes Mal dem Gerichtsdirektor eine Lektion erteilte. Eine 20-minütige Erläuterung auf Tonband hilft dabei, all diese Erlebnisse nachzuempfinden. Die Voraussetzung dafür hat der Schnitzverein geschaffen, in dem er den Berg während der Corona-Zeit wieder auf Vordermann brachte.
erschienen am 07.04.2022