Seiffen. Nachdem am Samstag rund 220 Sportler die Nachwuchs-Rennen sowie die Familien-Tour des 32. Erzgebirgs-Bike-Marathons absolviert hatten, gingen am Sonntag in Seiffen reichlich 900 Mountainbiker bei den Hauptrennen über 40, 70 und 100 Kilometer auf die Strecke. Vom Regen in der Nacht zuvor, der an vielen Stellen für tiefen Schlamm sorgte, ließen sie sich nicht beirren. Nach dem Startschuss zeigte sich dann auch bald die Sonne, was zum Strahlen in den Gesichtern vieler Teilnehmer passte, als sie voller Stolz die Ziellinie überquerten.

Traum geht in Erfüllung

Am meisten strahlte Anton Albrecht. Kein Wunder, fuhr er doch nach 4:27:41 Stunden als Sieger der Königsdistanz über die Ziellinie und erfüllte sich damit einen Kindheitstraum. "Seit ich hier 2009 als Steppke zum ersten Mal gestartet bin, wollte ich das längste Rennen gewinnen", erklärte der 27-jährige Chemnitzer hinterher. Mit ersten Plätzen beim Bergsprint sowie über 40 und 70 Kilometer hatte er sich bereits herangetestet. Nur mit dem Erfolg auf der Königsdistanz hatte es bisher nicht geklappt. Also ging der inzwischen auf Straßenrennen spezialisierte Radsportler, der vor zwei Jahren als Zweiter sein bislang bestes Ergebnis über 100 Kilometer feierte, immer wieder in Seiffen an den Start. Nun ging der Traum endlich in Erfüllung, denn "diesmal hat alles gepasst".

"So teste ich mein Fitnesslevel"

Vielen Teilnehmern kam es gerade aufgrund der schwierigen Bedingungen aber gar nicht auf Zeiten und Platzierungen an. Durchkommen lautete für viele das Ziel. So auch für Thomas Barth, obwohl er ein erfahrener Radsportler ist. In den späten 1970er-Jahren wurde er zweimal Junioren-Weltmeister auf der Straße, später führte er die Nationalmannschaft der DDR neunmal als Kapitän bei der Friedensfahrt an. Inzwischen ist Barth 64 Jahre alt und arbeitet für eine bekannte Mountainbike-Marke. Und er fährt auch selbst im Gelände. "So teste ich immer mein Fitnesslevel", erklärt der Zeulenrodaer, der zwar keine Spitzenzeit erreicht, aber am Sonntag trotzdem Grund zum Feiern hatte. Er war stolz auf das Jubiläum, zum 25. Mal im EBM-Sattel gesessen zu haben. "Seiffen ist quasi meine zweite Heimat", so Thomas Barth schmunzelnd.