Lößnitz. Mit einem Stolperstein wird in Lößnitz an den, in der NS-Zeit ermordeten, jüdischen Lößnitzer Geschäftsmann Samuel Joseph erinnert.
Verlegung an besonderen Ort
Verlegt worden ist der Stolperstein zusammen mit zwei weiteren vor dem letzten selbst gewählten Wohnort von Samuel Joseph, der heutigen Rudolf- Weber- Straße 6. Die beiden anderen Steine erinnern an Dr. Heinrich Joseph, den Sohn von Samuel Joseph und dessen Frau Dora Joseph, die ebenfalls Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung waren und ihre Heimat verlassen mussten.
Stolpersteine sollen an den Leidensweg Samuel Josephs erinnern
Eingebracht hat die drei Stolpersteine der Künstler Gunter Demnig, der bereits seit 1996 zur Erinnerung an Opfer aus der Zeit des Nationalsozialismus Stolpersteine in ganz Europa verlegt. Die Steine tragen auf der Oberseite kleine Messingplatten mit den Namen der Opfer und verlegt werden sie vor deren einstigen Wohnungen im Straßen- oder Gehwegpflaster. Die Idee mit der Verlegung der Stolpersteine kam in Lößnitz im Rahmen des Projekts "1939.2019 - Vielfalt lokaler Erinnerungen", dass vom Anne-Frank-Zentrum Berlin initiiert wurde und mit der Unterstützung des Vereins "Lößnitzer Bildungsweg" und der Stadt Lößnitz durch die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Lößnitz-Affalter umgesetzt worden ist. Konkret hat sich eine Konfirmandengruppe mit dem Thema beschäftigt und Zeitzeugen befragt, die über ihre Erlebnisse berichteten. Die Stolpersteine sollen an den Lebens- und Leidensweg von Samuel Joseph und seiner Familie erinnern.
erschienen am 14.11.2021