Stollberg. Martin Grzelkowski, promovierter Allgemeinmediziner, hat im Ärztehaus an der Schillerstraße in Stollberg eine Praxis eröffnet. Der Zulauf ist schon jetzt enorm. Kein Wunder, denn in Stollberg herrscht Ärztemangel. Martin Grzelkowski wurde von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) aufmerksam gemacht. Eigentlich wollte er eine Praxis in Zwönitz eröffnen, wo er bereits seit einiger Zeit als Heimarzt gearbeitet hatte. Durch die KV erfuhr er aber, dass die Situation in Stollberg viel angespannter ist. Da auch im Stollberger Rathaus die Begeisterung groß war und man dem Allgemeinmediziner Räumlichkeiten anbieten konnte, schlug er sofort zu.
Auch eine Logopädin ist jetzt dort ansässig
Die Räume im Dachgeschoss des Ärztehauses standen leer, waren aber schon im Rohbau fertig. Etwa 350.000 Euro wurden durch die Stadt in den Innenausbau investiert. "Es ist der Erstbezug", sagt Stollbergs Bürgermeister Marcel Schmidt. Der Innenausbau konnte in enger Absprache mit den Nutzern der Praxisräume geschehen. Nicht nur der Allgemeinmediziner hat sein dienstliches Zuhause gefunden, auch Logopädin Annegret Peter empfängt dort jetzt ihre Patienten. Seit 16 Jahren ist sie in diesem Beruf tätig und seit zehn Jahren selbstständig. Ihre Praxis hatte sie bisher in Lugau. Allerdings entsprachen die Räume nicht mehr dem gewünschten Standard. "Da ich eine Kassenzulassung habe, müssen bestimmt Voraussetzungen erfüllt sein", sagt Peter. In Stollberg passte alles.
Bürgermeister ist froh über den Zugewinn
Bürgermeister Schmidt freut sich, dass das Ärztehaus damit einen Qualitätssprung macht. Von einer generellen Entspannung des Versorgungsengpasses im medizinischen Bereich möchte er nicht sprechen. "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung", betont der Stadtchef, der auch zukünftig alles daransetzen will, ein attraktiver Standort zu sein.
erschienen am 06.09.2022