Schneeberg. Das Goldene Buch einer Stadt ist etwas Besonderes - dort tragen sich Ehrengäste und herausragende Persönlichkeiten ein. In der Bergstadt Schneeberg hat es ein solches Buch bis dato nicht gegeben. Warum, konnte niemand nachvollziehbar erklären, wie Ingo Seifert sagt. Aufgefallen sei das, so der Bürgermeister, als man letztes Jahr Christian Thielemann, dem Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der in Schneeberg zu Gast gewesen ist, die Möglichkeit geben wollte, sich ins Goldene Buch der Stadt einzutragen.
Warum ein Silbernes Buch?
Die vorhandene Lücke wollte man auf jeden Fall schließen und so hat man sich vor dem Hintergrund der Historie mit den großen Silberfunden in der Bergstadt und dem späteren Kobaltabbau dazu entschlossen, ein Silbernes Buch zu eröffnen. Und das hat man jetzt getan. "Wir spiegeln die Geschichte und Tradition der Bergstadt Schneeberg wider mit dem Buch, dass in Silber mit blauen Nuancen gehalten ist", so Seifert.
Zur Einweihung im historischen Ratssaal haben sich jetzt mit Lothar Wetzel und Walter Pflugbeil zwei Ehrenbürger der Stadt als erste eingetragen. Lothar Wetzel setzt sich ein Leben lang schon für die Traditionen und die Heimatgeschichte ein. Der 96-jährige sagt: "Ich habe schon immer vom Erzgebirge geschwärmt und das auch nach außen getragen. Das, was man tut, macht man mit Liebe und Hingabe und nicht, um geehrt zu werden. Doch natürlich freut man sich. Die Ehrenbürgerschaft 2010 und jetzt der Eintrag ins Silberne Buch, sind eine Anerkennung für das, was man über die Jahre bewegt hat und dafür ist man dankbar."
Walter Pflugbeil ist heute 90 Jahre und er hat sich ein Leben lang für die Schnitzschule Neustädtel stark gemacht, hat unzähligen jungen Leuten das Schnitzen beigebracht. Bescheiden meint er: "Die Ehrenbürgerschaft kam 2020 für mich aus heiterem Himmel. Man hat die ganzen Jahre einfach seine Arbeit gemacht und das viel Gutes rausgekommen ist, stellt sich im Nachhinein raus." Der Eintrag ins Silberne Buch sei eine Ehrung: "Es ist schön, wenn Dinge für die Nachwelt erhalten bleiben. Da freut man sich natürlich."
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