Drebach. Die ehemalige Spinnerei Venusberg, in der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum vergangenen Sommer produziert wurde, soll auch künftig ein Faktor in der regionalen Wirtschaft bleiben - allerdings in anderer Form als bisher. Für einen symbolischen Preis von einem Euro hat die Gemeinde Drebach das Betriebsgelände vom bisherigen Eigentümer gekauft, um ein neues Ziel zu verfolgen. "Wir haben den Ehrgeiz und den Wunsch, die Gebäude als neuen Gewerbepark zu erschließen", erklärt Bürgermeister Jens Haustein.
Interessenten gibt es bereits
Aktuell gebe es bereits zwei interessierte Firmen, die Teile des Standortes nutzen wollen. Weitere sollen dazukommen, doch zuerst müssen vor Ort die Bedingungen für eine gewerbliche Nutzung geschaffen werden. "Der nächste Schritt besteht darin, ein Großkonzept zu erstellen", so Haustein. Unter anderem müssen Gespräche mit dem Denkmalschutz geführt werden, um zu klären, welche Gebäude erhalten werden müssen. Auch die Ausbau der Infrastruktur ist ein wichtiger Aspekt, da die aktuellen Stromleitungen sowie die Heizung nicht mehr dem Standard entsprechen. Für die Gemeinde stehen also Investitionen an, wobei passende Förderprogramme gefunden werden sollen.
Vorbild: dkk Scharfenstein
"Uns ist ein gewisses Risiko bewusst. Wir sehen das Projekt aber in erster Linie als Chance", sagt der Bürgermeister. Der Kommune sei wichtig, die Zukunft des riesigen Betriebsgeländes - allein die leer geräumten Gebäude nehmen eine Grundfläche von 20.000 Quadratmetern ein - selbst in der Hand zu haben. Die Entstehung einer Industriebrache mit Einsturzgefahr und aus den Dächern wachsenden Bäumen soll verhindert werden. Dass sich solch ein Vorhaben realisieren lässt, werde in Scharfenstein deutlich, wo sich auf dem ehemaligen dkk-Gelände zahlreiche Firmen angesiedelt haben.
erschienen am 21.11.2022