Scharfenstein. Ein Zug der außergewöhnlichen Art ist kürzlich durchs Erzgebirge gefahren. Oder besser gesagt gedampft, denn gezogen wurde er von einer 81 Jahre alten Dampflok. "Normalerweise steht sie in unserem Schuppen und kann donnerstags bis sonntags von den Besuchern bestaunt werden", erklärt Marco Jung, der sich in seiner Freizeit für das Sächsische Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf engagiert. Dazu gehören nicht nur Erläuterungen, denn zur Theorie gesellt sich an einigen Tagen im Jahr die Praxis. Immer dann, wenn mit den historischen Fortbewegungsmitteln Sonderfahrten unternommen werden.

Burg Scharfenstein und Schloss Wolkenstein als Ziel

Zu Ostern war es nun mal wieder soweit. Ganz vorn in der Dampflok 50 3648 sorgten Heizer Falko Schubert sowie der Heizeranwärter Johnny Ullmann dafür, dass auch immer genügend Dampf auf dem Kessel ist. Dabei führte der Weg vom Chemnitzer Museumsbahnsteig zunächst nach Flöha, ehe der Sonderzug ins Zschopautal einbog und über Erdmannsdorf und Zschopau zu zwei historischen Sehenswürdigkeiten führte. Dort hatten die 250 Passagiere die Wahl, ob sie an der Burg Scharfenstein oder etwas später am Schloss Wolkenstein aussteigen, um dort einige Stunden zu verbringen, ehe es über den gleichen Weg zurückging.

Technik intensiv gefordert

Nicht nur die Fahrgäste genossen den Ausflug, sondern auch zahlreiche Schaulustige entlang der Gleise. Sie brachten sich oft schon lange vorher in Position, um mit ihren Kameras einen tollen Schnappschuss des Zugs zu erhaschen. Vor allem die historische Dampflok stand dabei im Fokus. "Sie wurde 1941 gebaut und 1961 rekonstruiert", erklärt Marco Jung, der während der Fahrt als Zugführer fungierte. Dabei achtete er sowohl im Zug als auch entlang der Bahnsteige auf die Sicherheit. Dies war auch tags darauf seine Aufgabe, als die Tour noch wesentlich länger war und bis nach Dresden führte.