Arnsdorf/Karswald. Vor rund zwei Jahren sorgte ein verstörender Fund für Aufsehen: Spaziergänger entdeckten im Karswald in Fischbach einen Eimer mit Babyknochen. Trotz intensiver Ermittlungen der Kriminalpolizei blieb der Fall bis heute ungelöst. Jetzt gibt es jedoch frische Entwicklungen in diesem mysteriösen Geschehen.
Akribische Spurensicherung
Damals wurden am Fundort akribisch Spuren gesichert. Die Ermittler schickten unter anderem Erdproben, die sich an den Müllsäcken und dem Eimer befanden, zur Laboranalyse.
Neue Erkenntnisse bringen Bewegung
Die Ergebnisse der Analyse werfen nun ein neues Licht auf den Fall. Es stellte sich heraus, dass die analysierte Erde nicht aus dem Karswald stammt. Vielmehr führen die Proben in den westlichen oder mittleren Teil des Erzgebirges - auch das tschechische Erzgebirge, das Böhmische Becken oder das südliche Vogtland werden als mögliche Ursprungsorte diskutiert. Diese Erkenntnisse lassen darauf schließen, dass das Kind und womöglich auch seine Eltern aus einer Gegend kommen, die etwa 100 bis 200 Kilometer vom Fundort entfernt liegt. Die Schlussfolgerung der Ermittler: Der Eimer wurde möglicherweise an einem anderen Ort vergraben und aufgrund von Bauarbeiten oder ähnlichem im Karswald abgelegt.
Appell an Zeugen
Die Ermittlungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Die Kriminalpolizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. Besonders interessieren die Ermittler sich für Informationen zu einer Frau, die vor einigen Jahren eventuell schwanger war, dann jedoch kein Kind bekam. Gab es auffällige Bauarbeiten oder frisch ausgehobene Löcher im Boden? Auch die identifizierten Gegenstände, die sich bei den Skelettteilen des Babys befanden, könnten Hinweise auf das Umfeld des Kindes liefern.
Hoffnung auf Aufklärung
Die Ermittler hoffen, dass die neuen Erkenntnisse und Zeugenaussagen zur Aufklärung des tragischen Falls beitragen können. Hinweise werden vom Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz unter der Rufnummer 03581 468 100 oder von jeder anderen Polizeidienststelle entgegengenommen.
Hintergrund des Falls
Der Vorfall ereignete sich am 26. September 2021 im Waldgebiet nahe der B6, im Bereich Alter Hörnelweg in Fischbach. Spaziergänger stießen auf einen verdächtigen Müllsack mit Skelettteilen eines unbekannten Säuglings. Seitdem bemüht sich die Polizei, das Schicksal des Kindes aufzuklären und bittet die Öffentlichkeit um Unterstützung bei der Ermittlungsarbeit. Weitere Informationen zu den Gegenständen, die beim Säugling lagen, gibt es auf der Seite der Polizei Sachsen.
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