Gelenau. Im vergangenen Sommer ist während der Gelenauer 750-Jahr-Feier eine Woche lang ein selbstfahrender Shuttle durch den Ort gefahren, um Besucher zu transportieren. Ohne aktiven Busfahrer, sondern von automatisierter Technik gesteuert, waren Menschen damals durch den Ort transportier worden. Nun wird deutlich, dass sich ein Großteil der Bevölkerung diese Form des öffentlichen Nahverkehrs als Alternative für die Zukunft vorstellen kann. Zu dieser Erkenntnis kommen Mitarbeiter der TU Chemnitz, die Fragebögen, Interviews und Kleingruppendiskussionen mit Teilnehmern der Testfahrten ausgewertet haben. Insgesamt hatten etwa 200 Personen den automatisierten Kleinbus in Gelenau genutzt.
Große Mehrheit sieht für solche Fahrzeuge eine Zukunft
Nach den ersten Auswertungen werde deutlich, "dass mehr als 90 Prozent der Befragten eine flächendeckende Verfügbarkeit selbstfahrender Shuttles im Erzgebirge befürworten", heißt es in einer Mitteilung der TU Chemnitz, die das Projekt zusammen mit der Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vorantreibt. Nutzer hätten die Fahrt als komfortabel empfunden, seien mit dem autonomen Fahrstil zufrieden gewesen und fühlten sich während der Fahrt sehr sicher. Trotzdem gehen aus dem Feedback auch einige kritische Ansätze hervor. Vor allem das Bremsverhalten des automatisierten Kleinbusses, der vorher unter anderem auch in Hamburg zum Einsatz gekommen war, empfanden mehrere Nutzer mitunter als zu abrupt.
Online-Umfrage soll weiterhin für Austausch sorgen
Auch der Fakt, das ein solches Fahrzeug künftig ohne Sicherheitsfahrer unterwegs sein könnte, sorgte für Bedenken. In Gelenau war stets eine Person am Lenkrad, die hätte eingreifen können. Die Überwachung der Technik bleibe also ein wichtiger Aspekt, um im Notfall schnell eingegriffen zu können. Per Online-Umfrage können Erzgebirger weiter ihre Meinungen und Erwartungen zu automatisierten Shuttlen äußern. Schließlich spiele der Austausch mit der Bevölkerung eine entscheidende Rolle. "Man kann sich als Ingenieur viel einfallen lassen. Aber wenn die Leute Angst davor haben, bringt das nichts", sagt dazu Udo Wehner, der Referent vom TU-Zentrum für Wissens- und Technologietransfer.
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