Schwarzenberg. Dass gerade ältere Menschen mit der Corona-Pandemie zu kämpfen haben, ist allen bewusst. Kaum Kontakte, da machen sich Langeweile, Einsamkeit und vielleicht auch Traurigkeit breit. Doch es gibt Menschen, die haben sich mit aller Macht gegen die trüben Gedanken gestemmt: Christel Hoffmann aus Schwarzenberg gehört dazu. Mit farbigen Fäden hat sie sich nicht nur abgelenkt, sondern sich auch Fröhlichkeit ins Haus geholt. Denn Hoffmann hat sich durch den Lockdown geklöppelt. Vor allem zahlreiche Schmetterlinge in schillernden Farben flogen von ihrem Klöppelsack und zumindest jeder zweite an eine Wand in ihrem Wohnzimmer.
Etwa vier bis fünf Stunden benötigt sie für einen farbenprächtigen Falter, den sie gern noch mit Steinen, Perlen oder Holzelementen verziert. Die meisten geklöppelten Prachtstücke sind sogar aus zwei Teilen zusammengesetzt, wodurch eine 3D-Wirkung erzielt wird.
"Die andere Hälfte der Schmetterlinge habe ich verschenkt - an Freunde und Bekannte", sagt Christel Hoffmann, die bereits als Kind das Klöppeln lernte. Ihre Klöppellehrerin in Beierfeld hieß Isolde Ficker. Im Erwachsenenleben war erst einmal Schluss mit dem Hobby. Erst viel später begab sie sich in die Hände von Gelia Oeser, bei der sie das noch vorhandene Wissen auffrischen und vertiefen konnte. "Früher hat man nur weiß geklöppelt, heute nimmt man fast nur noch farbiges Garn", so Hoffmann. Deckchen sind ebenso aus der Mode gekommen.
Hoch im Kurs stehen Bilder. Im Spaß nennt es Christel Hoffmann "Krimskrams". Doch eben dieser hilft halt manchmal auch über schwierige Zeiten. Als Christine Pöhler aus Schwarzenberg die wundervollen Arbeiten ihrer Freundin gesehen hat, war sie ganz begeistert. Die beiden gehören zu einem kleinen Klöppeltreff in Sonnenleithe. Beide hoffen darauf, dass die Inzidenzzahlen weiter zurückgehen und sich die "Klöppelfrauen" bei Kaffee und Kuchen recht bald wieder zusammenhocken können.