Lugau. Die Nähmaschinen rattern, die Stimmung ist gut. In der Oberschule Lugau haben sich am vergangenen Wochenende neun Frauen zum Nähen getroffen.
Kleidung für Frühchen
Das, was die Maschinen verlässt, ist winzig. Denn die Frauen nähen für Frühchen. Kleidung in der Größe 32 bis 48. Initiatorin ist Sandra Reisner. Die Stollbergerin hat sich dem Verein "Regenbogenbär Kinder e.V." angeschlossen. Die Mitglieder nähen, häkeln und stricken für Frühchen, Sternenkinder und Babys mit Behinderung. "Kinder, die beispielsweise auf eine Sonde angewiesen sind, benötigen ja spezielle Kleidung", erklärt Sanda Reisner, deren Tochter Helen bei der Geburt ebenfalls ein ganz zartes Wesen war. Gerade einmal 47 Zentimeter war das Mädchen groß und nicht einmal 3000 Gramm schwer. Während sich einige Teilnehmerinnen eine kleine Fertigungsstrecke bauten, in der jede Näherin eine andere Aufgabe übernahm, nähten andere einzelne Teil von A bis Z komplett selbst. Egal ob 18 bis 20 Sets oder nur ein paar einzelne Teile - die Näherinnen wissen genau, wofür sie es tun.
Kati Jungshans hat selbst ein Frühchen zur Welt gebracht
Kati Junghans beispielsweise hat vor 4,5 Jahren ein Frühchen in ihre Arme schließen können. Aufgrund einer schlimmen Form der Schwangerschaftsvergiftung musste ihre Tochter Ella Toni viel früher als normal auf die Welt geholt werden. Mama Kati steigen heute noch Tränen in die Augen, wenn sie davon erzählt. Dabei ist alles gut gegangen. Ella Toni hat sich prächtig entwickelt, ist eine flotte, freche Vierjährige geworden. Ihrer Mama ist es bis heute ein Bedürfnis, anderen Eltern durch die kleinen Strampelhosen und Jäckchen ein bisschen zu helfen. Am 17. November werden Hosen, Jacken und Bodys an die Krankenhäuser verteilt.