Scharfenstein. Vier Etagen gehören zu der 90 Zentimeter hohen Pyramide, mit der Gerd Melzer eine Familientradition neu belebt. Nachdem sein Großvater Max Melzer 1951 den ersten Weihnachtsschmuck solcher Art baute, widmet sich genau sieben Jahrzehnte später nun auch der 55-jährige Scharfensteiner dieser Volkskunstsparte. "Das war das einzig Gute an der Corona-Zeit. Durch die Entschleunigung konnte ich mich auf alte Traditionen besinnen und mir einen lange gehegten Traum erfüllen", sagt der Werkzeugmacher, der seit 2019 selbstständig ist.
Pyramidenproduktion in Kleinserie
Lieferte er sonst nur Rohlinge für die Volkskunst zu, so wurde er nun selbst zum Künstler. "Schon als Kind, wenn sich das Flackern der Kerzen in den Augen widerspiegelte, war ich von Pyramiden fasziniert", sagt der Scharfensteiner, der die Pyramiden nach dem Vorbild seines Großvaters nun in einer Kleinserie produziert - mit der typischen Putzstruktur auf den orientalisch wirkenden Wandelementen.
Rückkauf von alter Pyramide
Die Pyramiden, die sein Großvater Anfang der 1950er-Jahre schuf, hat Gerd Melzer genau unter die Lupe genommen. Einige blieben in der Familie, auf andere stieß er bei der Suche in der Umgebung. "Glücklicherweise konnte ich auch eine Pyramide von den Enkeln der ehemaligen Besitzerin zurückkaufen", berichtet der 55-Jährige, dessen Betrieb im Gewerbegebiet am Scharfensteiner Sportplatz zu finden ist. Dort steht neben einem alten auch das neue Exemplar der Pyramide, das nach etwa zweimonatiger Entwicklung entstand.
Mit viel Liebe zum Detail gestaltet
"Ich habe sehr viel Wert auf die detailgetreue Nachbildung gelegt", erklärt Gerd Melzer. Neben der Putzstruktur gehört dazu beispielsweise auch die typische blaue Farbe. Beides waren Markenzeichen, durch die die Pyramiden von Max Melzer sofort erkennbar waren. "Auf Wunsch sind aber auch andere Farben möglich", sagt der Scharfensteiner, der mit der Kreativität seines Großvaters nun die Adventszeit möglichst vieler Menschen bereichern will.
erschienen am 09.12.2021