Lengefeld. Julien Kehling heißt der neue Erzgebirgsmeister im Schach. In Abwesenheit von Titelverteidiger John Heinrich (SV Lengefeld), der gerade deutscher Amateur-Meister geworden ist und im November an der U-16-Weltmeisterschaft in Italien teilnehmen wird, sicherte sich der Spieler der SG Hohndorf nach einem spannenden Turnier in Lengefeld den 1. Platz. Obwohl Kehling ein Remis im zweiten Spiel etwas zurückwarf, hatte er nach fünf Runden einen Punkt Vorsprung auf Dirk Kristen (2./SV Stollberg), Michael Frohs (3./SC Annaberg-Buchholz) und Stephan Kolbe (4./Eintracht Seiffen).
Letzte Partie entscheidet
Als Fünfter wies Ralph Bennewitz sogar 1,5 Punkte Rückstand - und doch wäre für den Lengefelder Lokalmatador der Titel möglich gewesen. Schließlich saß er in der letzten Runde Julien Kehling gegenüber und hätte mit einem Sieg alles klarmachen können. "Aber einmal hat Ralph die falsche Fortsetzung gewählt", berichtet Turnierleiter Franko Haugk, der sich insgesamt über eine gelungene Veranstaltung freute. Schließlich waren 20 Spieler aus 9 Vereinen an den Start gegangen - so viele wie noch nie bei diesen Titelkämpfen. Und auch das Alter war von 13 bis 82 Jahre breit gefächert.
Organisator setzt auf den Trend
"Hoffentlich setzt sich dieser positive Trend fort", sagt Haugk, der der Tradition dieser Einzelmeisterschaft neues Leben einhauchen will. Zuvor sei das Interesse daran über Jahre hinweg gering gewesen. Selbst in den Altkreisen wurden letztlich keine Meister ermittelt. "Im mittleren Erzgebirge war das zuletzt 2012 der Fall gewesen", sagt Haugk, der beim SV Lengefeld die Nachwuchsarbeit über Jahre hinweg erfolgreich angekurbelt hat. Gleiches soll nun mit der Erzgebirgsmeisterschaft geschehen, die seit ihrer Premiere vor zwei Jahren stets ein wachsendes Teilnehmerfeld zu verzeichnen hat. "Und auch das Niveau war sehr gut", betont Haugk in der Hoffnung auf ein noch stärker besetztes und noch spannenderes Turnier im kommenden Jahr.
erschienen am 22.08.2023