Zschopau. Jeremy Sydow heißt der Gesamtsieger von "Rund um Zschopau" 2023. Der 23-jährige Chemnitzer siegte beim diesjährigen Finale der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) vor dem Tschechen Jaroslav Kalny sowie Florian Görner aus Scharfenstein.
Das Jahr eins nach dem WM-Finale 2022
Im Jahr eins nach dem sensationellen WM-Finallauf 2022 begnügte sich der erneut gastgebende MSC Rund um Zschopau mitsamt seinen angeschlossenen Partnervereinen mit einem DEM-Lauf. Bei diesem fiel der allseits beliebte, aber personell sowie monetär sehr aufwendige, Prolog am Freitagabend nachvollziehbarerweise dem Rotstift zum Opfer.
Der Fahrtag hatte aber wieder alles, was das Herz des geneigten Enduro-Fans begehrt. Eine mit zahlreichen schwierigen Passagen gespickte Runde von 89 Kilometern Länge, anspruchsvolle Sonderprüfungen und sogar echtes Enduro-Wetter. So starteten die Teilnehmer bei trockenen Bedingungen und milden Temperaturen, doch im Lauf des Vormittags zog ein Regengebiet übers schöne Erzgebirge und erschwerte die Bedingungen für die Aktiven zusätzlich. Ob die Regenphase potenzielle Zuschauer vom Kommen abgehalten haben, ist nicht bekannt, aber es war schon festzustellen, dass insgesamt weniger Fans an den Streckenrändern standen, als im Vorjahr bei der WM. Nun, dass das höchste internationale Prädikat mehr Zuschauer anlockt als ein DEM-Lauf, ist einleuchtend. Diejenigen, die gekommen waren, erlebten trotzdem sehr guten Sport.
Mit Zschopau-Gesamtsieg zum E1-Titel
Die erste Bestzeit des Tages markierte Jeremy Sydow auf dem Enduro-Test 1 in Venusberg. Die weiteren Sonderprüfungen waren im Hübler Wald bei Waldkirchen (Enduro-Test 2) sowie erstmals seit 2016 wieder auf dem Skihang Zschopau (Cross-Test) abgesteckt.
Jeremy Sydows Teamkollege, Luca Fischeder aus Geringswalde, bot diesem, wie immer in dieser DEM-Saison, wieder ordentlich Paroli, doch nachdem er in einer überdimensionalen Pfütze "auf Grund lief" und dadurch auf einen Schlag drei Minuten kassierte, war die Vorentscheidung in Sachen Tagessieg bereits gefallen. Diesen beiden Ausnahmekönnern konnte auch diesmal niemand das Wasser reichen. Jeremy Sydow beschränkte sich am Nachmittag aufs verwalten seines Vorsprungs und baute diesen dabei trotzdem aus. Als Gesamtsieger sowie gleichzeitig Sieger der kleinsten Hubraumklasse E1 und obendrein neuer E1-Meister lag seine kumulierte Sonderprüfungszeit von 58:11,75 Minuten 2:43 Minuten unter jener des Zweitplatzierten Jaroslav Kalny. Der Gaststarter aus Tschechien gewann dabei die Klasse E3 und verbaute so Florian Görner den möglichen ersten Klassensieg in der großen Hubraumklasse. Ihm fehlten weitere 22 Sekunden, doch war er mit dem Erreichen des Gesamtpodiums trotzdem durchaus zufrieden. Der Vize-Meistertitel in der E3 war ihm schon vorher sicher.
Nach seinem neuerlichen Pech (im Vorjahr schied er mit technischem Defekt sowie einer Fußverletzung am ersten von zwei Fahrtagen in Zschopau komplett aus) konnte Luca Fischeder zwar noch ein paar Bestzeiten fahren, doch zu mehr als Gesamtrang vier reichte es nicht mehr. Nachdem er schon beim vorletzten Saisonrennen die E3-Meisterschaft feiern konnte, stand er nun auch als Gesamtsieger des klassenübergreifenden Championats fest.
So auch der Norddeutsche Davide von Zitzewitz in der Klasse E2, der beim Finale in Zschopau Gesamtfünfter und E2-Klassensieger werden konnte.
Rein sächsisches E1-Podest
In der Klasse E1 wurden hinter Jeremy Sydow Andreas Beier aus Krumhermersdof und Edward "Eddi" Hübner aus Penig Zweiter bzw. Dritter, womit sie für ein rein sächsisches Klassenpodium sorgten. Speziell um den dritten Platz gab es einen großen Kampf bis zum Schluss, doch letzten Endes setzte sich der Altmeister Eddi Hübner knapp gegen Kevin NIeschalk aus Marienberg durch. Der Gelegenheitsstarter Tobias Opitz aus Lunzenau wurde guter Sechster und Patrick Irmscher aus Erlau OT Schweikershain Achter. Während der Drebacher Marc Neumann Zehnte wurde, kam Kurt Reichel aus Großolbersdorf nicht in Wertung ins Ziel.
Für die Klasse E2 hatte der Ende letzten Jahres eigentlich zurückgetretene Zschopauer Nick Emmrich doch wieder genannt. Bei seinem nun Heimspiel par excellence wurde der Ex-Borstendorfer als bester Sachse starker Vierter. Da hatten Karl Weigelt aus Drebach und Maik Schubert aus Hopfgarten mit den Plätzen sieben und acht das Nachsehen.
Die große Hubraumklasse gewann, wie bereits erwähnt, Jaroslav Kalny vor Florian Görner und Luca Fischeder. Hier wurde Jörg Haustein aus Mülsen Siebenter.
Zwei sächsische Podestplätze gab es auch in der Junioren-(Meisterschafts-)Klasse zu bejubeln. Diese gewann der neue Meister Robert Friedrich aus Tschechien vor Pascal Sadecki aus Zschopau und Jeremy Nimmrich aus Gelenau. Auch hier gab es einen starken Gelegenheitsstarter, und zwar Hannes Lehmann aus Penig, der Klassenfünfter wurde. Domenik Nieschalk aus Pockau-Lengefeld gehörte hier zu den Ausfallopfern.
erschienen am 14.10.2023