Bockau. Die Wiese am Königsweg in Bockau wird in eine Streuobstwiese umgewandelt - die 19 Bäume, die dort gesetzt worden sind, seien erst der Anfang, wie Revierleiterin Anne Borowski erklärt. Gemeinsam mit Lehrlingen des Forstbezirks, dem Waldpädagogen und zwei Teilnehmern des Freiwilligen Ökologischen Jahres aus dem Waldschulheim Conradswiese hat sie die Wiese nicht nur optisch aufgewertet.
Die Obstbäume zählen zu den alten Sorten
Dieser Revierteil wird für eine Vielzahl an Lebewesen zur neuen Heimat - das Areal wird Nahrungslieferant und auch Brutstätte. Die Obstbäume, die gepflanzt worden sind, zählen zu den alten Sorten - darunter der "Rote Gravensteiner Schlieker", eine Kulturapfelsorte aus dem 17. Jahrhundert und die "Wangenheimer Frühzwetsche". Damit Waldbesucher wissen, welcher Obstbaum vor ihnen steht, haben Mitarbeiter des Waldschulheims für jeden Baum ein Sortenschild angefertigt. Und um die frisch gepflanzten Bäume zu stabilisieren, sind Pfähle angebracht worden und um die Stämmchen vor Hasen zu schützen, die gerne an der Rinde nagen, ist eine Hülle angelegt worden.
Nische für viele Tierarten
Die Obstbäume werden die Wiese im Frühsommer in ein Blütenmeer verwandeln, was viele Insekten anlocken wird. Zum Projekt gehört es auch, dass eine Reptilienburg angelegt worden ist - dort können sich beispielsweise Zauneidechsen, Blindschleichen und Co. gut verstecken. Für die Reptilien ist das Nahrungsangebot reichlich vorhanden im Frühjahr und Sommer durch diverse Insekten und im Herbst und Winter durch die herabgefallenen Früchte der Obstbäume. Ideale Jagdgründe bietet die Streuobstwiese am Waldrand ebenso für Fledermäuse. Im Forstbezirk Eibenstock werden viele solcher kleinen Ökosysteme geschaffen und in den nächsten Jahren sollen noch weitere Bäume folgen.
erschienen am 24.05.2021