Zschopau. Der Pionier des DDR-Motorradrennsports Erhart Krumpholz wäre heute, dem 17. November, 110 Jahre alt. Er verstarb 2008 nur wenige Tage nach seinem 96. Geburtstag.
Engagement für Motorradrennsport bestand schon in seiner Jugendzeit
Schon seit frühester Jugend war der gelernte Autoschlosser dem Motorradrennsport zugetan. 1936 startete er seine Rennfahrerlaufbahn mit einer 500er Serien-BMW. Noch in der Vorkriegszeit empfahl sich der junge Ausweisklasse-Fahrer mit einer Reihe von guten Plätzen, so dass er 1939 die Lizenz erwarb. Nach dem Krieg normalisierte sich das Leben zunehmend wieder, was Erhart Krumpholz 1950 dazu bewog, seinen Lebensmittelpunkt von Zwickau nach Zschopau zu verlegen, um im IFA- Motorradwerk als Versuchsfahrer anzuheuern. Noch im selben Jahr wurde er auf einer IFA-DKW RT 125 mit einem einzigen Punkt hinter Bernhard Petruschke in der DDR-Bestenermittlung Vize-Meister in der Achtelliterklasse. 1952 gelang es dem Motorradvirtuosen, den DDR-Meistertitel in derselben Klasse einzufahren.
Abstecher in den Geländesport
Einen Abstecher in den Geländesport unternahm er bei der 1. Winterprüfungfahrt in Chemnitz im selben Jahr. Bis 1956 war der Straßenrennsportler national wie international mit Siegen und vorderen Platzierungen präsent. 1955 bei der Erstauflage von "Rund um Zschopau" schickte er unter anderem den westdeutschen Straßen-Motorrad-Weltmeister Werner Haas auf die Runde.
Vierfacher Vater erlitt tragischen Schicksalsschlag
Nach einer Auszeit vom Rennsport kehrte der Familienvater eines Sohnes und dreier Tochter 1962 ein letztes Mal an den Sachsenring zurück. Sein Auftritt beim WM-Lauf in der Klasse 50ccm ging mit einem 9. Platz einher. Schließlich tauschte er endgültig Lenker gegen Lenkrad, blieb gleichzeitig dem Rennsport als Funktionär treu. Doch 1966 traf die Familie Krumpholz ein schwerer Schicksalsschlag. Sohn Dieter, ebenfalls erfolgreicher MZ-Rennfahrer, verunglückte im April während einer Versuchsfahrt zwischen Flöha und Augustusburg tödlich. Bis ins hohe Alter von 72 Jahren steuerte Erhart Krumpholz als Fuhrpark-Mitarbeiter bei MZ seinen Robur, im Volksmund auch Ello genannt.
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