Pockau/Marienberg. In der Fußball-Landesliga hat der FSV Motor Marienberg die Tabellenführung verloren. Dass die SG Taucha dank eines 4:2-Siegs beim FC 1910 Lößnitz auf Platz 1 klettern konnte, lag daran, dass der bisherige Spitzenreiter im Heimspiel gegen den Radefelder SV (12.) nicht über ein Remis hinauskam. Wie im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften auf dem Pockauer Kunstrasenplatz, auf den witterungsbedingt ausgewichen werden musste, 1:1. Und wieder ging die Punkteteilung - über 90 Minuten gesehen - in Ordnung. Schließlich hatte der Aufsteiger aus der Nähe von Schkeuditz ordentlich Paroli geboten.
Kanadier hütet Gäste-Kasten
Schon in der relativ chancenarmen ersten Halbzeit hatten die Gäste mehr Torgefahr ausgestrahlt. Spielerisch war Motor-Trainer Ronny Rother mit dem Auftritt seiner Elf zwar ziemlich zufrieden. "Aber uns fehlten die Momente, in den wir Tempo hätten aufnehmen müssen", so der Coach. Und wenn es mal den Versuch eines Steilpasses gab, war der Ball entweder nicht erreichbar oder die Fahne des Schiedsrichterassistenten ging wegen Abseitsstellung hoch. Mehr als der Radefelder Keeper Julien Latendresse-Levesque - ein gebürtiger Kanadier, der früher unter anderem für Vancouver, Energie Cottbus und Lok Leipzig spielte - hatte Motor-Torhüter Sandro Breitfeld zu tun, der sein Team aber bei einigen Kontern im Spiel hielt.
Steigerung in der Schlussphase
Fünf Minuten nach der Pause war dann aber auch Breitfeld machtlos, als Markus Richter einen der Radefelder Gegenstöße zum 1:0 vollendete - ein zu diesem Zeitpunkt gar nicht allzu überraschender Spielstand. Mit mehreren Wechseln nahm das Spiel der Marienberger dann allerdings an Fahrt auf. Während bei den Gästen die Kräfte sichtlich nachließen, brachten die Motor-Joker frischen Schwung ins Spiel. So war es auch der eingewechselte Kevin Matthes, der im Strafraum gefoult wurde und so den 1:1-Ausgleich durch Kevin Werner per Strafstoß ermöglichte (78.). Längst hatten die Marienberger klar das Kommando übernommen und drückten nun sogar auf das Siegtor. Weitere gute Chancen blieben allerdings ungenutzt, sodass der ganz große Jubel ausblieb. "Wir hätten das ganze Spiel über so agieren müssen wie in den letzten 20 Minuten", hielt Ronny Rother fest.
erschienen am 04.03.2023