Quereinsteiger aus dem Erzgebirge gewinnt WM-Gold auf der Bahn

Radsport Colin Rudolph bejubelt bei U-19-WM mit seinen Kollegen Gold und Weltrekord

Venusberg. 

Venusberg. Auf dem Fahrrad ist Colin Rudolph schon immer gern unterwegs gewesen. Dass er nun U-19-Weltmeister im Teamsprint auf der Bahn wurde, war 2012 allerdings noch nicht abzusehen. Damals absolvierte der Steppke aus dem Pockau-Lengefelder Ortsteil Görsdorf seine ersten Radrennen auf einem Mountainbike im Gelände. Erst für den RSC 93 Marienberg und später für das MTB-Racing-Team 19hain holte er so manch gutes Ergebnis, doch sein Durchbruch sollte erst noch folgen. Weil die Hobby-Mountainbiker, die meistens an der Neunzehnhainer Talsperre übten, Training auf noch höherem Niveau wollten und nach einem Verein Ausschau hielten, wechselten sie zum RSV 54 Venusberg.

Eine Bedingung wird zum Glücksfall

"Ihr könnt weiter im Gelände fahren, aber ihr müsst auch Rennen auf der Straße absolvieren", habe RSV-Trainer Klaus Fischer damals gesagt. Für die Brüder Toni und Pepe Albrecht sowie Colin Rudolph erwies sich diese Bedingung als Glückfall. Bei den Straßenrennen fiel ihr enormes Potenzial sofort auf. Während die Albrecht-Brüder sich fortan auf die Straße konzentrierten, kam Rudolphs Explosivität nun vor allem auf der Bahn zum Tragen. "Ich wurde quasi umfunktioniert", sagt der 17-Jährige, der zugleich betont: "Auf der Bahn macht es mir riesigen Spaß."

EM-Gold ist nicht genug

Der steile Aufstieg führte dazu, dass er ehemalige Mountainbiker 2021 dreifacher deutscher Meister auf der Bahn wurde und in die Nationalmannschaft berufen wurde. Mit der EM-Gold im Teamsprint zu holen, war Rudolph nicht genug. Im kolumbischen Cali ging nun auch der Traum vom U-19-Weltmeisterschaftstitel in Erfüllung. Zusammen mit dem Brandenburger Pete-Collin Flemming und Jakob Vogt aus Thüringen erkämpfte Rudolph Platz 1 vor China und Belgien. Dabei gelang dem Trio in der ersten Runde gegen Italien sogar ein neuer Weltrekord von 43,789 Sekunden. Womöglich hat das auch mit den Anfängen von Anfahrer Rudolph zu tun. "Meine technischen Fähigkeiten aus der Mountainbike-Zeit kommen mir jetzt noch zugute", betont er.



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