Erzgebirgskreis. Bei der Polizei gingen diese Woche zwei Hinweise ein, dass Telefonbetrüger wieder aktiv waren. Aufmerksame Mitmenschen konnten in wie Fällen Vermögensschäden verhindern.
Erster Versuch
Eine 85-jährige Seniorin aus Johanngeorgenstadt hatte am Dienstagnachmittag einen derartigen Anruf erhalten. Unbekannte gaben vor, dass ein Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll, bei dem ein Kind zu Tode gekommen sei. Von der 85-Jährigen wurde im Zuge dessen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 20.000 Euro für die Freilassung des Verwandten gefordert. In der Folge wurde die Seniorin zunächst aufgefordert, nach Eibenstock zu fahren und dort einen Kaffee trinken zu gehen. Weitere Instruktionen zur Übergabe des Geldes erhalte sie dort. Die 85-jährige Frau begab sich daraufhin in ein Restaurant in Eibenstock. Sie kam mit dem Inhaber des Gasthauses ins Gespräch und erzählte von der bevorstehenden Geldübergabe. Der aufmerksame Chef der Einrichtung erkannte den Betrugsversuch und verständigte die Polizei. Ein finanzieller Schaden konnte somit verhindert werden.
Zweiter Anruf
Am zurückliegenden Montagnachmittag erhielt eine 84-jährige Frau aus Lugau ähnliche Anrufe. In diesem Fall gaben sich die unbekannten Anrufer zunächst als vermeintliche Bankmitarbeiter aus. Sie gaben vor, dass in der Wohngegend der Seniorin kriminelle Banden unterwegs seien, die Anwohner bereits um ihr Geld gebracht hätten. In der Folge erhielt die 84-Jährige einen weiteren Anruf eines angeblichen Polizisten, der ihr mitteilte, dass ihr Geld in ihrem Geldinstitut nicht mehr sicher sei. Daraufhin wollte sich die Seniorin einen fünfstelligen Betrag in ihrer Bank auszahlen lassen. Eine aufmerksame Bankangestellte erkannte jedoch auch in diesem Fall den Betrugsversuch und konnte einen Vermögensschaden verhindern.
Polizei geht von weiteren Versuchen aus
Es ist davon auszugehen, dass in den nächsten Tagen auch in weiteren Örtlichkeiten derartige Anrufe erfolgen. Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei vor derartigen Schockanrufen sowie Anrufen falscher Bankmitarbeiter und falscher Polizisten. Lassen Sie sich nicht überrumpeln und unter Druck setzen! Fragen Sie selbst bei Ihren Angehörigen nach! Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte zu Ihren finanziellen Verhältnissen, auch wenn die Anrufer behaupten, Mitarbeiter offizieller Stellen zu sein! Übergeben Sie nie Geld oder Wertsachen an Fremde! Die Polizei wird Sie nie telefonisch auffordern, Geld vom Konto abzuheben oder zu überweisen. Kontaktieren Sie Ihre zuständige Polizeidienststelle unter den offiziellen Rufnummern bzw. unter dem Notruf 110!
erschienen am 31.07.2024