Börnichen. Einen Riesenbovist hatte Anett Walther schon einmal gefunden. Sie weiß daher, dass der Pilz seinem Namen alle Ehre macht. Dass ein Bovist aber so riesig werden könnte wie das Exemplar, das die Börnichenerin kürzlich in ihrem Heimatort nahe der Kirche entdeckte, hatte sie nicht erwartet. "Er misst rund 40 Zentimeter im Durchmesser und wog am Anfang 4,6 Kilogramm", sagt Anett Walther über das riesige Gewächs, das fast aussieht wie der Teil eines Schneemanns oder ein riesiger weißer Ball.
Schwer zu transportieren
Für einen Ball hatte die Erzgebirgerin ihren Fund auch zunächst gehalten, als sie wieder einmal durch ihren Ort schlenderte. "Da leuchtete etwas, auf das viele Zweige und Äste gefallen waren", erzählt sie. Der Fundort befand sich nämlich direkt neben einem dicken Baumstamm am Rande einer Wiese. Als Anett Walther die Zweige dann beiseite geschoben hatte, konnte sie ihren Augen kaum trauen. Tatsächlich handelte es sich handelte es sich um einen der leicht zu identifizierenden Wiesenpilze, der mit dem Champignon verwandt ist.
Viel Würze ist gefragt
Um den Riesenbovist zu transportieren, musste die Naturliebhaberin erst einmal eine große Tüte von zuhause holen. Mit bloßen Händen war dieses Exemplar nur schwer zu transportieren. Aber natürlich wollte sie den Pilz in die heimische Küche bringen, denn der Riesenbovist ist essbar. "Man kann ihn in Scheiben schneiden und panieren wie ein Schnitzel", erklärt Anett Walther, die diese Köstlichkeit bereits probiert hat. Allerdings müsse man ihn "kräftig würzen, denn er hat kaum Eigengeschmack". Mit der Zubereitung von Pilzen kennt sich die Erzgebirgerin nun mal aus - auch mit dem Sammeln. Nur dass es diesmal so zeitig etwas zu finden gibt und dann auch noch so groß - damit hatte Anett Walther nicht gerechnet. Doch nun kann sie eine ganze Festgesellschaft mit einem einzigen Pilz bekochen.