Oberwiesenthal. Die Olympischen Spiele in Peking werden der deutschen Skilanglauf-Staffel mit Sicherheit unvergesslich bleiben. Besonders, als Sofie Krehl am Samstag auf die Zielgerade im Skistadion Zhangjiakou einbog, waren Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig und Victoria Carl nicht mehr zu halten. Das Trio hatte die Schlussläuferin auf den letzten Metern aus vollem Halse förmlich ins Ziel gebrüllt, denn es ging um olympisches Silber. Am Ende reichte es knapp für das deutsche Quartett. Die schwedische Staffel gewann Bronze, der Sieg ging an Russland.

Familien sind mächtig stolz

 

Katharina Hennig (WSC) hatte in Führung liegend an Victoria Carl übergeben und sagte danach im ZDF: "Ich bin so aufgeregt, ich weiß nicht, ob ich jemals schon derart nervös war. Wir waren noch nie so nah dran an unserem Ziel. Wir hätten uns das so verdient, das ganze Team, ganz Langlauf-Deutschland. Ich bin über mein Rennen so glücklich, dass es so gut ging. Wir alle kommen jetzt so richtig in Schwung." Vater Heiko, der das ganze live am Bildschirm in der Skiarena verfolgte, ist natürlich glücklich über die erste Olympia-Medaille seiner Tochter, mit der er im Vorfeld durchaus geliebäugelt hatte. "Meine Prognose war, dass von Platz 1 bis 6 alles möglich ist. Dabei ist es ganz besonders, dass nicht ein Mädel, sondern gleich vier Silber gewonnen haben. Es war auch kein zufälliger Abstauber, dass haben sich die Mädels tatsächlich herausgelaufen - eine super Leistung. Das jahrelange harte Training, die Willensstärke, eine profihafte Einstellung zahlen sich aus. Sie haben es sich wirklich verdient." Die Schwester von Katharina, die 12-jährige Hanna, die ihrerseits am Wochenende den Erzgebirgs-Ski-Marathon am Fichtelberg im Freistil und Klassisch-Wettkampf souverän gewann, sagte über die Silbermedaille ihrer Schwester in der Staffel: "Von den vier Mädels hatte jede einen super Tag. Meine Schwester ist an der Russin vorbeigegangen und war damit vorn, das war echt schön. Ich bin richtig stolz auf sie."