Marienberg. Einer bedeutsamen Partie fiebern die Landesliga-Fußball des FSV Motor Marienberg entgegen. Sollten sie diesen Samstag ihr 15 Uhr beginnendes Heimspiel gegen die SG Dresden Striesen bejubeln, würde Motor als erster erzgebirgischer Verein nach dem FC Erzgebirge Aue in die Oberliga aufsteigen. Zwar liegen die Bergstädter aktuell nur auf Rang 4, doch alle anderen Mannschaften haben auf ihr Aufstiegsrecht verzichtet. Voraussetzung wäre eigentlich ein Medaillenrang, den das Team auch noch erreichen kann. Da jedoch der Großenhainer FV durch seinen Rückzug (2.) aus der Landesliga in der Abschlusstabelle herausfällt, hätte Marienberg auch als Vierter die sportliche Qualifikation geschafft.
Keeper vor Abschied
Im Fall eines Sieges gegen das Schlusslicht aus Dresden wäre Motor nicht mehr von Platz 4 zu verdrängen, was wohl eine große Partie zur Folge hätte. "Wir haben die individuelle Klasse, um es zu packen. Was dann passiert, davon lassen wir uns überraschen", sagt Torhüter Toni Grabowski, für den die Partie so oder so sehr emotional wird. Schließlich bestreitet der 35-Jährige sein letztes Heimspiel für Marienberg. "Von meinem Wohnort in der Nähe von Lichtenstein sind es 55 Kilometer zum Training", erklärt der Keeper, der seine Kinder deshalb abends oft nicht mehr sieht. Auch wenn er noch etwas kicken will - "ohne Fußball geht's nun mal nicht" - soll die Familie künftig mehr im Vordergrund stehen.
Erinnerung sorgt für Gänsehaut
Deshalb hat Grabowski eine Entscheidung gefällt, die ihm sehr schwer fiel. "Das hier ist nun mal eine geile Truppe", sagt der einstige Wünschendorfer, der mit 15 ans Internat nach Aue wechselte und mit dem FC Erzgebirge II schon einmal in der Oberliga kickte. Nach erfolgreichen Jahren beim VfL Hohenstein-Ernstthal kehrte er 2017 zurück in die Nähe seiner Heimat. Und obwohl er schon im Pokalfinale gegen den Chemnitzer FC stand und in der Jugend zusammen mit Ralf Fährmann für die Landesauswahl aktiv war, erlebte er bei Motor seine schönsten Momente. Unvergesslich sei zum Beispiel der 1:0-Derby-Sieg in Olbernhau. "Da habe ich einen Elfmeter gehalten", sagt der Routinier, der auch bei der Erinnerung an den Landesliga-Aufstieg Gänsehaut bekommt. Nun soll zum Abschied noch einmal ein Aufstieg folgen.
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