Niederdorf. Ist denn schon wieder Weihnachten - man könnte es fast denken, wenn man Niederdorf schaut: dort hat es jetzt das Schwibbogen-Anschieben gegeben. Bürgermeister Stephan Weinrich erklärt den Hintergrund: "Wir haben letztes Jahr im Mai unseren Schwibbogen eingeweiht. Der Mai deshalb, weil uns Corona in diesen Monat gezwungen hat. Und die Niederdorfer haben die Veranstaltung so gut angenommen, das wir gesagt haben, wir müssen das ins neue Jahr tragen." Allerdings könne man einen Schwibbogen ja nicht zweimal einweihen: "Ich habe mir gesagt, wenn wir schon so eine verrückt Idee haben, kann man, wie man das mit Pyramiden macht, auch einen Schwibbogen anschieben." Und das haben die Niederdorfer jetzt zelebriert. Mit einem Schmunzeln meint Stephan Weinrich: "Wer zum Fest den Schwibbogen mit eigener Muskelkraft oder Frauenpower vom Sockel schiebt, kann ihn mit nachhause nehmen."
Einstimmung auf Heiligabend
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hat man mitten im Mai die Niederdorfer schon einmal auf Heiligabend eingestimmt. Für Besucher, die ins Weihnachtsmann-Kostüm geschlüpft sind, gab es Freibier. Und was zu Weihnachten nicht fehlen darf, ist Stollen. Auch das haben sich die Niederdorfer nicht nehmen lassen. Stephan Weinrich erzählt: "Zum Hexenfeuer hat mir ein Niederdorfer Bürger vier vollwertige Stollen angeboten." Und so hat man Weihnachten auch im kulinarischen Sinne in den Frühling getragen- zum Schwibbogen-Anschieben konnten sich Besucher das typische Weihnachtsgebäck schmecken lassen. Sven Stürmer hat den Stollen mitgebracht. Der Niederdorfer meint: "Zu so einem Event gehört Stollen einfach dazu. Gebacken haben wir nach altem Familien-Rezept, das gut 100 Jahre alt ist." Stephan Weinrich hat sich selbst ins Weihnachtsmannkostüm geschwungen: "Das ist tatsächlich auch eine Premiere, denn als Weihnachtsmann war ich noch nie unterwegs." Mehr als 300 Gäste haben das einjährige Bestehen des "Mundlochs" am Schnitzerheim gefeiert.
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